Montreal – zwischen Europa und Amerika…

Seit über einem Monat ist Boris Angelis im Einsatz an der Holocaust Education and Genocide Prevention Foundation in Montreal. Dort arbeitet er bereits nach kurzer Eingewöhnungsphase zusammen mit Naomi Kramer, der Leiterin der Foundation, an mehreren Projekten und ist schon ein vollwertiges Mitglied an der Dienststelle. Durch sie hat er bereits viele Leute kennen gelernt – einige sind bereits zu Freunden geworden.

Das Ziel der Foundation ist es, die Öffentlichkeit vor den Gefahren von Diskriminierung und Vorurteilen aufzuklären und zu warnen. Dies geschieht unter anderem durch die von Gedenkdienern entwickelten „Moral Responsibility Workshops“, welche an verschiedenen Colleges gehalten werden, um die heutigen Einflüsse der Propaganda der Nazis zu beleuchten.

Boris im Büro:

Neben dem Abhalten der Workshops, zählen auch das Organisieren verschiedenster Veranstaltungen wie z.B. des jährlichen Holocaust Symposiums zu seinen Aufgaben. Als ausgebildeter Designer wird auch dieser Aspekt seiner Fähigkeiten voll mit der Gestaltung des Digitalen-Auftritts der Foundation in Anspruch genommen.

Auf meine Frage „Welche Unterschiede stechen für dich zwischen Kanada und Österreich heraus?“ war die Antwort: Die Mentalität der Leute! Zumindest in Montreal sind die Leute sehr stolz auf ihre Nationalität. Es ist komplett normal Kleidung mit einem Print vom  großen roten Ahornblatt  zu tragen.

Oh, und das „nicht trinkbare“ Leitungswasser und das „nicht vorhandene“ Schwarzbrot zählen für ihn zu den spürbarsten Unterschieden.

Die Stadt selbst hat für ihn zwar einige europäische Züge, doch für einen Europäer fühlt es sich immer noch erstaunlich amerikanisch an.  Im unterirdische Netzwerk von U-Bahnen und Shopping Centern verirrt man sich leicht.

Auf die Wohnungssituation hin angesprochen bekam ich zur Antwort, dass er sich seine erste Wohnung von Wien aus über’s Internet gesucht hat, was gar nicht so einfach ist, wenn man nicht vor Ort ist. Jetzt wohnt er in einer WG und fühlt sich sehr wohl. Auch der Weg zur Arbeit sind “gemütliche” 30 Minuten mit der U-Bahn.

Ein wirkliches Highlight in seinen ersten Wochen war der Empfang zum Österreichischen Staatsfeiertag, bei welchem dieses Jahr nicht nur der Honorar Konsul, sondern auch der Österreichische Botschafter selbst anwesend waren.

Unserem Eindruck nach, fühlt sich Boris schon sehr wohl in seinem neuen Umfeld und das Jahr wird einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen.

Wir wünschen Boris viel Erfolg bei seinem Gedenkdienst!

Du willst auch einen Gedenkdienst in Montreal oder bei einer anderen unserer Stellen weltweit leisten? Dann bewirb dich hier.

Bericht verfasst von Content-Mitarbeiter Florian Ocenasek