Projekt Beschreibung
APA Austria Presse Agentur 11. September 2000 | Zivildienst/Zeitgeschichte/Österreich/International |
Maislinger ruft zu Reflexion über Umgang mit Geschichte auf Andere Länder sollten sich auch überlegen, wie sie mit ihrer Mitverantwortung am Holocaust umgehen Nachdem nun Österreich in einem – federführend vom Sonderbotschafter für Restitutionsfragen, Ernst Sucharipa, erstellten – Papier festhält, dass das Land seine moralische Verantwortung im Rahmen der Entschädigungsfrage von NS-Opfern klar anerkennt, regte nun Andreas Maislinger, Gründer des österreichischen Gedenkdienstes, an, dass auch andere Länder überlegen, wie sie mit ihrer Mitverantwortung am Holocaust umgehen. Konkret stellte Maislinger in einer Aussendung die Frage: „Wann ist mit einem französischen Gedenkdienst zu rechnen und wann ist die deutsche Bundesregierung bereit, die Mitarbeiter von „Aktion Sühnezeichen“ zu finanzieren? Im Gegensatz zum österreichischen Gedenkdienst werden nämlich die deutschen Zivildiener in Holocaust-Gedenkstätten nicht vom Innenministerium, sondern über private Spenden finanziert.“ Gegenüber der APA stellte Maislinger allerdings klar: Ihm gehe es bei dieser Anregung weder um eine Aufrechnung, noch um eine Anklage oder Schuldzuweisung. Die Arbeit, die etwa die österreichischen Gedenkdiener leisten – eine neue solche Stelle wird es künftig übrigens am Museum of Jewish Heritage in New York geben – hätte nichts mit Schuldabarbeiten zu tun, sondern sei eine „Geste der Menschlichkeit“. Solche Gesten seien wichtig für die Betroffenen, ob das nun Indianer in den USA seien oder Holocaust-Opfer. Und es sei einmal festzuhalten, dass Österreich mit seinem Gedenkdienst quasi eine Vorbildrolle einnehme. |
Projekt Details
- Datum 2. Juli 2016
- Tags Pressearchiv 2000