Projekt Beschreibung
Idealismus / Gerhard Pürcher kümmert sich ab August um Straßenkinder in Costa Rica
Auf 21-Jährigen warten 14 Monate harte Arbeit
Rainbach / Es gibt viele Institutionen, wo man seinen Zivildienst ableisten kann. Eine spezielle Form ist der Zivilersatzdienst im Ausland, für den sich immer mehr Männer interessieren. Auch der Rainbacher Gerhard Pürcher hat sich dafür entschieden. Er wird sich ab August um Straßenkinder in Costa Rica kümmern.
Für den heute 21-Jährigen war schon vor Jahren klar, dass er einmal in den lateinamerikanischen Raum gehen möchte: „Die Mentalität der Leute ist einfach etwas ganz Besonderes. Die Menschen dort haben einen ganz anderen Lebensstil.“
Vor zwei Jahren entschied er sich dann für den Zivilersatzdienst, seit damals arbeitet er auch im Verein mit. „Ich habe mich für Costa Rica entschieden, weil schon einige Bekannte dort waren. Außerdem ist die politische Lage besser als in Kolumbien oder in Ecuador. Da das Projekt in San Isidro de El General schon länger läuft, denke ich, dass dort gute Voraussetzungen für die Arbeit gegeben sind.“
Wer aber jetzt denkt, dass sich Pürcher in Costa Rica einen sonnigen Langzeiturlaub genehmigt, der irrt gewaltig. „Meine Aufgaben sind vielfältig. Dazu gehört die normale organisatorische Arbeit. Dann werde ich Briefe übersetzen, die die Kinder von ihren Pateneltern bekommen. In erster Linie werde ich aber die Jugendlichen betreuen und ihnen Nachhilfe geben, damit sie später eine Chance haben.“
Ein ganz spezielles Projekt möchte Pürcher noch zusätzlich in Angriff nehmen. Er plant, mit den Jugendlichen Zirkusnummern einzustudieren. „Ich möchte ihnen das Jonglieren beibringen und ein bisschen Akrobatik. Das langfristige Ziel ist dabei, dass die Kinder bei Straßenfestivals auftreten können. Denn damit lernen sie, wie man sich präsentiert und können zugleich ihr Ansehen stärken. Die Jugendlichen müssen lernen, aufeinander zu horchen und sich zu vertrauen“, plant Pürcher. Für dieses Projekt hat ihn die Kreativhauptschule Rainbach mit dem Erlös des Adventsingens unterstützt. Auch die Firma Henry´s, die Zirkusutensilien erzeugt, hat eine Riesenschachtel mit ihren Produkten spendiert. Die Lagerhausgenossenschaft übernahm den Transport.
Da die finanzielle Unterstützung von Seiten des Staates stark gekürzt wurde, musste sich Pürcher Sponsoren für seinen Auslandsaufenthalt suchen: „Viele Bekannte haben ebenso spontan geholfen wie der Lions Club. Da kommt mit dem Flug, den Versicherungen und den Impfungen doch eine gewaltige Summe zusammen.“
Pürcher erhofft sich von dieser Zeit einen kulturellen Austausch: „Ich denke, das wird ein gegenseitiges Lernen.“
Projekt Details
- Datum 16. Juni 2016
- Tags Pressearchiv 2002