DISKUSSION: SOLL DAS HITLER-HAUS ABGERISSEN WERDEN?
Sep 20, 2016
Wie berichtet wird, soll das Hitler-Haus noch dieses Jahr enteignet und in den Besitz der Republik übergehen. Hierfür würde ein eigenes Gesetz geschaffen werden.
Auf der anderen Seite sprach Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) im Sommer davon, dass für ihn auch ein Abriss in Frage kommen würde. „Für mich wäre ein Schleifen, so wie beim Fritzl-Haus in Amstetten, die sauberste Lösung“, kommentierte Sobotka im Juni.
Vergangenes Wochenende fanden Gedenkfeiern anlässlich des Massakers von Bleiburg statt. Bedenklich ist, dass die Feierlichkeiten allerdings vom Gedenken stark in Richtung Propaganda ideologischer Werte abrücken.
Seit 1972 ist das Geburtshaus Adolf Hitlers an das Innenministerium vermietet. In der Zwischenzeit diente es als Werkstätte für Menschen mit Behinderungen und seit 2011 steht es leer.
Darf keine Gedenkstätte werden
Das größte Anliegen des Innenministeriums ist es, dass das Hitler-Haus zu keiner Pilger- und Gedenkstätte für Menschen wird, die der nationalsozialistischen Ideologie nahe stehen. Aus diesem Grund soll das Haus auch enteignet und Eigentum der Republik werden.
Denkmalschützer stellen sich quer
Die Initiative Denkmalschutz ist nicht der Meinung des Innenministers und spricht sich dafür aus, dass das Haus zur Gedenkstätte an die NS-Schreckensherrschaft umfunktioniert und daher auch erhalten werden soll.
Diesen Vorschlag unterstützen auch die Bewohner Braunaus, welche fordern, dass das Hitler-Haus als Begegnungsstätte wird. Sie schlagen vor, dass dort ein Angebot für Jugendliche eingerichtet wird, um sich mit der NS-Zeit auseinanderzusetzen.