Zwischen Lombardei und den Alpen- Gedenkdienst in Mailand und am Obersalzberg

Ursprünglich wollte unser Gedenkdiener Matthias Grafenauer seinen Gedenkdienst nicht aufteilen und ihn die volle Zeit, also 10 Monate, in Mailand leisten. Dann nahm er jedoch an einer Führung am Obersalzberg teil und da ihm das Dokumentationszentrum Obersalzberg so gut gefiel, entschied er sich dann doch für die Teilung. Die ersten 5 Monate verbrachte Matthias Grafenauer in Mailand an der Fondazione Centro di Documentazione Ebraica Contemporanea. Das Dokumentationszentrum für jüdische Zeitgeschichte ist ein wissenschaftliches Institut. Es hat eine Bibliothek und eine Videothek mit Bezug auf Judentum, Shoa und drittes Reich sowie Nationalsozialismus allgemein. Zudem beschäftigt sich das Dokumentationszentrum auch ganz stark mit der Antisemitismusforschung .

Beschäftigung an der Stelle:

Matthias arbeitete in allen Bereichen des Zentrums mit. Er war viel in der Bibliothek und im Benutzerservice tätig. Auch bei der Katalogisierung half er mit. In der Fotothek betrieb er historische Forschung, zum Beispiel indem er eine Datenbank über jüdische Flüchtlinge die nach dem zweiten Weltkrieg nach Mailand gekommen sind anlegte. Die Arbeit bei der Antisemitismusforschung war von allen Bereichen die interessanteste. Hierbei analysierte er Karikaturen die er bestimmten Kategorien zuteilte und danach Online stellte. Ein Highlight bei seiner Arbeit war die Mitarbeit beim jährlichen Antisemitismusbericht von Italien. Auch bei mehreren Veranstaltungen der Shoa Gedenkstätte half er manchmal mit.

Sein Tagesablauf war sehr verschieden. Oft arbeitete er am Vormittag in einem Bereich des Dokumentationszentrum und am Nachmittag in einem völlig anderen. Somit war sein Tag immer sehr abwechslungsreich und ihm wurde eigentlich nie langweilig, da es immer etwas spannendes zu tun gab.

Leben in Mailand:

Das Leben in Mailand hat Matthias sehr gut gefallen. Matthias mag Italien und auch die Leute dort. Er machte sogar beim Tanzkurs des Austria-Italien -Club mit und erlebte dort sozusagen den Wiener Ball von Italien. Beim Tanzkurs lernte er viele neue und interessante Menschen kennen. Ein Highlight in der Zeit in Italien waren auch die Besuche der anderen Gedenkdiener in Italien von Simon Elmer und Felix Hafner.

Obersalzberg:

Seit Februar ist Matthias nun beim Dokumentationszentrum Obersalzberg tätig. Das Dokumentationszentrum Obersalzberg zeigt viele Facetten des Nationalsozialismus sehr umfassend und stellt auch immer wieder den Bezug zum Obersalzberg dar. Dort arbeitet Matthias beim Bildungsreferat welches sich mit Recherchen und Übersetzungen beschäftigt. Zum Bespiel übersetzte er ein Interview von Irmgard Hunt vom Englischen ins Deutsche. Er hilft manchmal bei Workshops und auch bei der Neuordnung der Bücherbestände mit. Die Arbeit am Obersalzberg findet er sehr spannend und er freut sich auf die restliche Zeit seines Gedenkdienstes.

 

Du willst auch einen Gedenkdienst in Mailand oder Deutschland leisten? Dann bewirb dich hier.