Projekt Beschreibung
„Stolpersteine“ zur mahnenden Erinnerung
Neue Wege im Kampf gegen das Vergessen schlägt der Kölner Künstler Gunter Demnig ein. Anstatt Gedenktafeln und Inschriften für Opfer der NS-Diktatur an Exekutivplätzen, setzt er sogenannte „Stolpersteine“ dort, wo jene gewirkt haben, die später von der NS-Maschinerie zermalmt wurden.
Am Samstag, den 19. Juli um 16 Uhr werden solche „Stolpersteine“ zur Erinnerung an Johann und Matthias Nobis in deren Heimatgemeinde Holzhausen vor dem Schmiedbauernhof (St. Georgen bei Obern-dorf/Salzburg) gesetzt. Der Künstler wurde dazu von Ulrike und Helmut Guggenberger vom nahegelegenen Oberndorf eingeladen.
Erstmals in Österreich wird durch die Initiative des Innsbrucker Politikwissenschafters Dr. Andreas Maislinger und die Bemühungen des Bürgermeisters Fritz Amerhauser aus St. Georgen (Oberndorf bei Salzburg) das Schicksal der Brüder Nobis, zweier Zeugen Jehovas, aufgegriffen. Beide wurden am 6. Jänner 1940 in Berlin-Plötzensee wegen Wehrdienstverweigerung enthauptet.
„Es ist die erste öffentliche Denksteinlegung für Zeugen Jehovas, die dem NS-Regime konsequent und friedlich geistigen Widerstand leisteten und dies aus christlicher Überzeugung“ meinte Dr. Maislinger, in dessen Heimatgemeinde die Steinlegung erfolgt.
„Stolpersteine“ sind Betonwürfel mit einer Messingtafel (10x10cm) in der die Namen, der Jahrgang und die Angaben zu ihrer Verfolgung mit Schlagbuchstaben eingraviert werden. Durch ständiges begehen werden diese immer wieder blank poliert und bleiben dadurch sichtbar und auffällig. Sie sollen Irritieren und Fragen aufwerfen.
|
Projekt Details
- Datum 28. August 2016
- Tags Pressearchiv 1997