Projekt Beschreibung
Keine Spielwiese
VON GERHARD MARSCHALL
Stunk gibt es im Verein „Gedenkdienst“, der jungen Österreichern Gelegenheit gibt, in ausländischen Holocaust-Gedenkstätten Zivildienst zu leisten. Nun ließe sich die Sache aus üblicher Generationenkonflikt – hie der Vereinsgründer, da die stürmischen Jungen – werten, wie er nach gewisser Zeit oft wo ausbricht. Solche Auseinandersetzungen sind auch auszutragen, zumal sie durchaus läuternde Wirkung haben können.
Aber die Gedenkdienst-Idee ist zu wertvoll und der für ihre Umsetzung zuständige Verein zu wichtig, als daß er als Spielwiese für Jungfunktionäre und Jungrevolutionäre taugen würde.
Tatsache ist, daß sich der Gedenkdienst zu einer auch international anerkannten Einrichtung entwickelt hat. Und das, obwohl staatlicherseits Unterstützung mitunter recht zögerlich kam und kommt. Umso mehr sind jetzt Innen- und Außenministerium als zuständige Ressorts gefordert. Sie sollten raschestmöglich, bevor die gute Sache größeren Schaden nimmt, diesen internen Streit schlichten. Oder, wenn das nicht möglich ist, für klare Verhältnise sorgen: Wem ist die Organisation des Gedenkdienstes zuzutrauen, wem nicht?