Israel in einem Jahr besser verstehen lernen, Vorarlberger Nachrichten

9.4.22019

Projekt Beschreibung

TEL AVIV In nicht einmal vier Flugstunden erreicht man den Flughafen Ben Gurion in Israel. Das Land ist vergleichsweise nahe, trotzdem ist es vielen Österreichern noch immer unbekannt. So ging es auch der 20-jährigen Daniela Reiter aus Kärnten. Da sie sich für Israel aus religiösen Gründen interessierte und gerne mit Kindern arbeitet, zögerte sie nicht lange, als die Möglichkeit bestand, zwölf Monate Sozialdienst in Israel zu leisten. Noch bis August arbeitet Reiter in einer Kindertagesstätte in Kfar Saba bei Tel Aviv. „Wenn man eine Zeit lang hier lebt, erfährt man, was dieses Land alles bedeutet. Die Menschen, die Kulturen und Religionen. Über die Medien bekommt man das ganz anders mit“, erzählt die Kärntnerin.
Die 20-Jährige ist eine Vorreiterin. Der Verein Österreichischer Auslandsdienst startet im August 2019 mit „Understanding Israel“ ein neues Freiwilligenprogramm. Jährlich sollen 20 junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren die Möglichkeit bekommen, einen zwölfmonatigen Sozialdienst in Israel zu leisten. Im Frühsommer finden zwei Vorbereitungsseminare in Österreich statt, zusätzlich bietet der Partner vor Ort, die Israeli Volunteer Association (IVA), ein Begleitprogramm an. Reiter hat gemeinsam mit einem anderen Freiwilligen aus Kärnten an der Pilotphase teilgenommen. Sie arbeitet fünf Tage in der Woche in einer Kindertagesstätte, spielt und beaufsichtigt die Kleinen im Alter zwischen drei Monaten und drei Jahren, hilft bei Gruppenarbeiten, beim musikalischen Unterricht oder bei der Gymnastik. Ein Highlight sei das Purim Fest gewesen, schildert Reiter. „Das war im Kindergarten besonders fröhlich und schön.“

Einsatz als Zivilersatzdienst anrechnen

Das Programm findet auf Anstoß des österreichischen Botschafters Martin Weiss statt, und wird vom Sozialministerium unterstützt. Ziel sei, den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, das Land besser kennenzulernen, sagt der Vorsitzende des Österreichischen Auslandsdienstes, Andreas Maislinger. Die Freiwilligen bekommen eine Unterkunft in Israel gestellt und erhalten ein Taschengeld. Die Kosten für Versicherung und das Begleitprogramm werden übernommen.  Männer können sich den Einsatz als Zivilersatzdienst anrechnen lassen, sie sind im „Loewenstein Rehabilitation Center“ tätig. Frauen unterstützen die Arbeit der Organisation „NAAMAT – Social Movement of Working and Volunteering Women“ in Tageszentren für Kleinkinder, wie das Reiter bereits tut.
Vor Ort lassen sich dann sinnvolle Kontakte und Netzwerke aufbauen Daniel Haim, Österreichischer Auslandsdienst
Der Vorarlberger Daniel Haim hat das Projekt mitaufgebaut. Der Finanzreferent im Österreichischen Auslandsdienst war im Februar in Israel, um die Partnerorganisation IVA zu besuchen. „Diese Art von Programm ist für Österreich neu“, erläutert der 26-Jährige aus Röthis, der selbst im Jahr 2014 Gedenkdienst am Auschwitz Jewish Center in Oświęcim in Polen geleistet hat. Auf die Bewerber warte ein interessantes Jahr. „Es werden auch nicht alle am gleichen Ort sein. Die Kindertagesstätten sind etwa meist in kleineren Städten. Man kann vor Ort sinnvolle Kontakte und Netzwerke aufbauen.“ Haim ist überzeugt: „Israel ist ein spannendes Land.“ Reiter sagt im VN-Gespräch, dass sie sofort gut aufgenommen worden sei. „Ich habe einiges gesehen, bin eingeladen worden und habe Freunde gefunden.“

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Projekt Details

  • Datum 10. April 2019
  • Tags Pressearchiv 2019

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