Grazer Zivildiener für den Dalai Lama, Grazer WOCHE, 7.09.2011

07.09.2011

Projekt Beschreibung

Text:
Grazer WOCHE, 7.09.2011 Grazer Zivildiener für den Dalai-Lama Auslandsdienst – ein Fenster für zwei junge Steirer in die Welt. Bundesheer oder Zivildienst? Diese Frage stellen sich derzeit noch viele junge Österreicher. Harald Weidacher aus St. Radegund der Grazer Stefan Herunter (beide 21 Jahre) haben sich für eine dritte Variante entschieden: Auslandsdienst – oder genauer Sozialdienst. Herunter ist gerade aus dem nordindischen Dharamshala, Sitz der tibetischen Exilregierung, zurückgekehrt.            Weidacher hat eben seinen Auslandsdienst dort angetreten (bis Juli 2012). „Indien ist anders, so viel steht fest“, sind sich Herunter und Weidacher einig. Zwölf Monate dauert der österreichische Sozialdienst im tibetischen Siedlungsbüro, das der Exilregierung Tibets und damit direkt dem Dalai Lama unterstellt ist. Dieser floh wegen der chinesischen Besetzung seiner Heimat vor mehr als 50 Jahren nach Dharamshala. Seither haben sich hier Tausende Flüchtlinge aus Tibet niedergelassen, um die sich das Siedlungsbüro – und einige Auslandsdiener – kümmern. „Wo immer mehrere Kulturen zusammen an einem Platz leben, entstehen Probleme. Vielerorts sind diese größer als in Dharamshala, aber auch hier und gerade in der Abfallwirtschaft stellt dies eine Herausforderung dar“, erzählt der Weidacher. Noch in den 90er-Jahren drohte die abgelegene Gegend am Fuße des Himalayas im Müll zu versinken. „Das illegale Entsorgen von Abfällen an Wasserläufen und entlang der Berghänge sowie das Verbrennen von Müll waren weit verbreitete Praxis“, so Herunter. Darum versucht die Exilregierung die Menschen für das Recyclen, Kompostieren und die Benützung von Containern zu begeistern. Dabei bedürfte es auch bewusstseinsbildender Maßnahmen, sowohl bei der lokalen Bevölkerung Bals auch bei den zahlreichen Touristen: „Wir halten Vorträge und Workshops an indischen und tibetischen Schulen und versuchen, den Kindern in spielerischer Weise ein Umweltbewusstsein zu vermitteln, auch im Rahmen von Schulausflügen.“ Erklärt der Grazer die Bildungsarbeit vor Ort. „Der schwierigste Teil unserer Aufgabe ist, nicht nur mit dem Müll richtig umzugehen, sondern vielmehr etwas in den Köpfen der Menschen zu bewegen“, ergänzt Weidacher. Für beide sei der Auslandsdienst ein Fenster in die Welt, das sich für viele junge Österreicher in dieser Weise sonst nicht ergeben würde. Herunter: „Ich hab in diesem Jahr jeden Tag etwas dazugelernt, kaum etwas, was man in der Schule lernt.“

Projekt Details

  • Datum 16. Juni 2016
  • Tags Pressearchiv 2011

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