Faszination Großstadtdschungel: Gedenkdienst an der Wiener Library in London

Die Großstadtdschungelfaszination: Gedenkdienst an der Wiener Library in London Ein gutes Monat ist es her, dass sich Johannes Dóczy, einer unserer Gedenkdiener, auf die Reise ins Vereinigte Königreich machte, um dort seinen Anteil zur Dokumentation des 2. Weltkriegs symbiotisch mit einem persönlichen Schritt vorwärts zu vollbringen. Ein Monat voller wertvoller Erfahrungen, ein Monat gefüllt von horizonterweiternden Impressionen. Ein ganzes Monat; gleichfalls doch nur der Abenteuerauftakt. Johannes leistet seinen Gedenkdienst im Herzen Londons an der Wiener Library ab – die weltälteste, sich mit dem Holocaust beschäftigende, Institution. Seine Arbeit besteht zu großen Teilen daraus, Bücher und Dokumente aus dem Archiv hervorzukramen und Besuchern auszuhändigen. Die Bibliothek erstaunt mit einem beachtlichen Inventar aus rund 90.000 Gegenständen; viele davon sind sind einzigartige Unikate (Bücher, Dokumente, sogenannten Tarnschriften: Schriften des Widerstandes deren Inhalt durch Buchumschläge anderer Büchern „getarnt“ wurden, Magazine, Pamphleten etc.). Wahnsinnig spannend ist für ihn das ITS-Archiv auf das die Library als einzige Institution innerhalb dem Vereinigten Königreich Zugriff hat – dabei handelt es sich um ein Archiv voll von Dokumenten über etwa 17,5 Millionen Verfolgte und Vertriebene des 2. WK. Weiters wird er momentan mit dem stock-check (Bestandsaufnahme) verschiedener Kollektionen auf Trap gehalten. Ihm wurde gesagt, dass alles daran gesetzt wird die Hälfte seines wöchentlichen Pensums aus Tätigkeiten und Projekten, die bei ihm persönliches Interesse wecken, zu gestalten. Zu jetzigem Zeitpunkt hat er allerdings keinen eigenen, fixen Arbeitsplatz, da das ganze Bibiliotheksgebäude neu gestrichen wird und daher zum Teil unzugänglich ist. In London fühlt sich Johannes auch schon heimisch und genießt vor allem das bahnbrechende Freizeitangebot der Großstadt, neben den langen und Sonntag-inkludierenden Öffnungszeiten der Geschäfte. Seine erste Woche in der neuen – einjährigen – Heimat verbrachte er noch mit Wohnungssuche, die vor allem aufgrund der wolkenkratzenden Preise sich nicht als einfach entpuppte; schlussendlich fand er aber eine ihm sehr angenehme Wohnung, die er sich mit zwei Mitbewohnern teilt.. Wir wünschen ihm viel Erfolg bei seinem Gedenkdienst! Du willst auch einen Gedenkdienst in London oder auf einer anderen Rundung des Globus leisten? Dann bewirb dich hier. Bericht verfasst von Content-Mitarbeiter Julian Seidenbusch