Zivildienst: Kaum Zuweisungen in neue Tätigkeitsfelder, NÖN

04.04.2012

Projekt Beschreibung

Die Zivildienstnovelle 2010 hat nicht nur Ex-Zivis den Weg zur Polizei geöffnet, die damalige Innenministerin Maria Fekter (V) etablierte – medial wenig beachtet – auch neue Einsatzfelder.
 
Konkret wurde gesetzlich festgehalten, dass Zivildiener zusätzlich im Bereich Kinderbetreuung und Integration eingesetzt werden können. In der Umsetzung hapert es freilich noch. Eine parlamentarische Anfrage an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner ergab, dass im Vorjahr kein einziger Zivildienstpflichtiger in der Sparte „Integration oder Beratung Fremder“ zugewiesen wurde.
Die Grüne Zivildienstsprecherin Tanja Windbüchler-Souschill fragte ferner nach, wie es im Sektor Kinder- und Jugendbetreuung aussieht. Auch hier sind kaum Zivildiener aktiv geworden. 17 waren in der Kinderbetreuung tätig und 23 in der Jugendarbeit.
Um die Zahlen in Relation zu setzen: Insgesamt wurden im Vorjahr 13.510 Zivildienstpflichtige zugewiesen. Damit konnte der Bedarf beinahe gedeckt werden. 13.895 Plätze waren von den mittlerweile 1.250 anerkannten Trägerorganisationen beantragt worden. Die allermeisten Zivildiener waren wie stets im Rettungswesen tätig. Die größten Träger sind seit Jahren Rotes Kreuz und Arbeitersamariterbund.
Die 13.510 sind übrigens der historisch höchste Wert an zugewiesenen Zivildienern. 2010 waren lediglich 12.981 Zivildiener tätig geworden, im Jahr davor 13.122, die bis dahin größte Zahl. Überhaupt ist der Zivildienst im aktuellen Jahrtausend zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden. Im Jahr 2000 waren nämlich lediglich 6.326 Zuweisungen vorgenommen worden.
Auch die Zahl der Interessenten steigt unverändert an. Hatten sich 2009 und 2010 jeweils 33 Prozent der Wehrpflichtigen für den Zivildienst entschieden, kletterte diese Zahl 2011 bereits auf 35 Prozent (14.841 Zivildiensterklärungen), teilte das Innenministerium auf APA-Anfrage mit. Das heißt, mehr als jeder Dritte bevorzugt den neunmonatigen Zivildienst gegenüber dem sechsmonatigen Präsenzdienst.
Als Auslandsdiener waren im Vorjahr 111 Personen im Einsatz, davon 48 im Bereich des Gedenkdiensts, die übrigen im Sozialdienst. Neben dem Österreichischen Auslandsdienst (21) und dem Verein Gedenkdienst (20) tut sich beim Auslandsdienst überraschenderweise eine einzelne Pfarre hervor. Die Kirchengemeinde Frastanz entsandte 18 Auslandsdiener.

Projekt Details

  • Datum 10. Juli 2016
  • Tags Pressearchiv 2012

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