Zivildiener an Holocaust-Gedenkstätten, Wiener Zeitung, 21.06.1994

21.06.1994

Projekt Beschreibung

Zivildiener an Holocaust-Gedenkstätten

„Projekt Gedenkdienst“ ausgeweitet

Das „Projekt Gedenkdienst“, das seit 1992 jungen Österreichern die Möglichkeit gibt, ihren Zivildienst in Form einer einjährigen Tätigkeit an ausländischen Holocaust-Gedenkstätten abzuleisten, wird sukzessive ausgeweitet, demnächst auch auf Österreich. Der Innsbrucker Politologe Andreas Maislinger, Gründer der Initiative, begrüßte Montag die Ankündigung von Innenminister Franz Löschnak, das Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau zu einer Art „Holocaust-Dokumentationsarchiv“ zu machen und Gedenkdienstwilligen überdies auch in der Gedenkstätte im ehemaligen KZ Mauthausen die Arbeit zu ermöglichen. Auf der Basis der Zivildienstgesetz-Novelle von 1991 werden Zivildienstpflichtige nicht mehr zur Ableistung ihres Dienstes im Inland herangezogen, wenn sie einen 14monatigen unentgeltichen Dienst im Ausland leisten, der die Mitwirkung an der Lösung internationaler Probleme sozialer oder humanitärer Art zum Ziel hat. Das Innenministerium bezahlt 100.000 Schilling pro Mann, wovon An- und Abreise und das Leben vor Ort finanziert werden müssen. Bisher arbeiteten Gedenkdiener im Museum Auschwitz-Birkenau in Polen, in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, in der Amsterdamer Anne-Frank-Stiftung, in der tschechischen Gedenkstätte Theresienstadt und im Washington Holocaust Memorial Museum. Neu hinzukommen werden nun schrittweise das Montreal Holocaust Memorial Center, Gedenkstätten in den jüdischen Gemeinden von Riga (Lettland) und Wilna (Litauen) sowie in Lemberg und Odessa (Ukraine) und eben auch in Österreich, wo neben Mauthausen u.a. auch ein Einsatz im neuen jüdischen Museum der Stadt Wien geplant ist.

Projekt Details

  • Datum 25. August 2016
  • Tags Pressearchiv 1994

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