Projekt Beschreibung
Welser Antifa verlieh Elfriede-Grünberg-Preis
Humanitätsmedaille der Stadt Wels für Puchberg-Chef Wilhelm Achleitner
Am 23. November fand im Bildungshaus Schloss Puchberg das Jahresforum der Welser Initiative gegen Faschismus (Antifa) statt, an dem mehr als 50 Delegierte sowie zahlreiche Gäste teilnahmen. Bürgermeister Peter KOITS und der neue Vorsitzende von SOS Menschenrechte, Gunther TRÜBSWASSER, dankten der Initiative für ihre wertvolle demokratische Aufklärungsarbeit.
Antifa-Vorsitzender Robert EITER legte einen beeindruckenden Jahresbericht vor: 51 öffentliche Aktivitäten wurden gesetzt. Viele davon an Schulen, darunter sechs Zeitzeugen-Veranstaltungen mit der Auschwitz-Überlebenden Ceija Stojka. Vier Schulen übernahmen eine Patenschaft für die Welser „Stolpersteine“ – das sind Kleindenkmäler im Gehsteig, die an ermordete NS-Gegner erinnern. Mehrere Kundgebungen fanden ein großes Echo: Allein zur Kundgebung gegen Fremdenhass, auf der die Schauspielerin Christiane Hörbiger sprach, kamen 500 Menschen. .
Bereits zum zehnten Mal verlieh die Antifa einen Preis: Er trägt den Namen der jüdischen Welserin Elfriede Grünberg. Sie wurde 1929 – im selben Jahr wie Anne Frank – geboren und als 13-Jährige von den Nationalsozialisten nach Osten deportiert, wo sie ums Leben kam. Der Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich um die Bekämpfung von Rassismus und Rechtsextremismus verdient gemacht haben. Das damit verbundene Buchgeschenk wurde heuer von Elfriede Jelinek signiert und den Preisträgern persönlich gewidmet. Die Preisträger sind: .
Marie-Jose SIMONET (Linz), geboren 1979, Ärztin, wurde im Juni dieses Jahres in einem Bus in aggressiver Weise rassistisch beschimpft, suchte den Weg in die Öffentlichkeit und löste damit eine breite Debatte über Rassismus und Zivilcourage aus. .
Leo FURTLEHNER (Linz), geboren 1951, KPÖ-Landessprecher, ist schon seit 30 Jahren in der antifaschistischen Bewegung aktiv und Herausgeber höchst informativer Dokumentationen über den historischen Widerstand sowie über rechtsextreme Organisationen. .
Walter HOFSTÄTTER (Mauthausen), geboren 1962, Kulturreferent und Vorsitzender des Vereins „perspektive Mauthausen“, ist schon seit 30 Jahren in der antifaschistischen Bewegung aktiv sowie Organisator zahlreicher Kultur- und Gedenkveranstaltungen. .
Thomas BÖHLER (Ebensee), geboren 1989, Bundessprecher des Österreichischen Gedenkdienstes, hat als äußerst engagierter Gedenkdiener in Prato (Italien) viel zur antifaschistischen Aufklärung und zur Städtepartnerschaft Ebensee – Prato beigetragen. .
Im Rahmen des Jahresforums zeichnete Bürgermeister Peter KOITS den Leiter des Bildungshauses Schloss Puchberg, Wilhelm ACHLEITNER, mit der Humanitätsmedaille der Stadt Wels in Silber aus. ACHLEITNER ist eine Persönlichkeit, die konsequent für eine menschliche Integrationspolitik und gegen ewiggestrige Strömungen auftritt. .
Bei der Neuwahl wurden Antifa-Vorsitzender Robert EITER, sein Stellvertreter Christian STÖBICH und alle anderen Vorstandsmitglieder mit großer Mehrheit bestätigt. Im kommenden Jahr will die Antifa u.a. ihre erfolgreiche Jugend- und Gedenkarbeit fortsetzen und sich dafür stark machen, dass die Landespolitik rechtsextreme Umtriebe wirksamer bekämpft.
Projekt Details
- Datum 1. Juni 2016
- Tags Pressearchiv 2009