Projekt Beschreibung
OÖN, 30.07.2012
Weit, weit weg vom Hoamatland
LINZ. OÖN-Mitarbeiter René Lagstorfer hat eine Weltreise gemacht und dabei Landsleute getroffen, die Tausende Kilometer entfernt von daheim leben und arbeiten.
„In einem fernen, fernen Land jenseits von ,Ob der Enns’…“ – so fangen im Ungarischen die meisten Märchen an. Und obwohl unsere Kindergeschichten anders beginnen, fragen sich auch bei uns viele schon ganz früh, was es hinter dem Horizont von Oberösterreich noch alles zu entdecken gibt.Verzweiflung, der Job, der Wehrdienst oder einfach nur schlichte Neugierde – die Motive für einen kürzeren oder auch längeren Lebensabschnitt im Ausland sind bunt und vielfältig und mit dieser Aufzählung bei weitem nicht ausgeschöpft. Die wenigsten Auswanderer bereuen einen Auslandsaufenthalt, ganz besonders, wenn sie sich für andere engagieren und dabei selbst an Kontur und Persönlichkeit gewinnen.
Unvoreingenommen offen
Behinderte und Straßenkinder in eine bessere Zukunft führen, am Ansehen Österreichs im Ausland arbeiten, Menschen eine sinnvolle Beschäftigung und wieder ein Dach über dem Kopf zurückgeben oder einfach nur Felder bestellen und Zuckerrohr ernten: Manche hält ihr Engagement ihr ganzes Leben fern von ihrem Geburtsort, die meisten führt ihr Weg nach einer prägenden Zeit mit Blick über den Tellerrand wieder zurück in die Heimat. Wir haben sechs Auslandsoberösterreicher weit weg von daheim in Brasilien, Nicaragua, den USA, Ecuador, Costa Rica und Großbritannien besucht, die aus unterschiedlichen Gründen das Land ob der Enns vorübergehend oder auf Dauer verlassen haben. Sie alle vereint die unvoreingenommene Offenheit, die man braucht, wenn man sich auf ein ungewisses Abenteuer in der Fremde einlässt.
Grenzenloses Engagement
England: Martin Zweimüller (25) aus Langenstein arbeitet seit Abschluss seines Medizinstudiums als Sozialdiener an einer Blindenschule in London. Er hilft behinderten und sehbeeinträchtigten Schülern, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, und versucht sie in ihrer sozialen Entwicklung zu fördern. Nach seiner Facharztausbildung will der Jungmediziner mit „Ärzte ohne Grenzen“ noch viel Gutes rund um den Erdball tun. „Immer wieder werde ich gefragt, warum ich nicht in einer Blindenschule in Österreich arbeite. Meine Antwort ist immer dieselbe: Soziales Engagement kennt keine Grenzen!“
Ecuador: Anna Sourdille (21) aus Hagenberg wurde von „Jugend eine Welt“ als Freiwillige in die ecuadorianische Stadt Ambato entsandt, um Straßenkindern und Schuhputzerburschen zu helfen. Das Don-Bosco-Projekt wird von der Pfarre Christkindl in Steyr unterstützt. Mit ihren österreichischen Kollegen hat die Austro-Französin das Spendenprojekt „Kleine Welten retten“ gestartet, um einen Strandausflug und Schulsachen für die Kinder zu finanzieren. „Mit unserer Arbeit auf der Straße wollen wir verhindern, dass die Kleinen auf die selbe schiefe Bahn geraten wie ihre Eltern.“
Martin Zweimüller. Bild: privat
Link: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/art4,936081Projekt Details
- Datum 12. Juli 2016
- Tags Pressearchiv 2012