„Thor Steinar“ in Braunau unerwünscht, Kurier

02.06.2009

Projekt Beschreibung

Gegen den in rechten Kreisen beliebten Textilshop läuft eine Räumungsklage. Er soll einem Gedenkdienstbüro weichen. „Thor Steinar“ in Braunau unerwünscht  
Wegen einen in rechten Kreisen beliebten Textilshop in Braunau am Inn in Oberösterreich läuft eine Räumungsklage. Das Geschäft, das Kleidung der umstrittenen ostdeutschen Marke „Thor Steinar“ verkauft, soll dem Verein „Österreichischer Auslandsdienst“ weichen, der sich aufgrund eines Urteils in Deutschland gute Chancen ausrechnet, in den Räumlichkeiten bald sein Gedenkdienstbüro einrichten zu können. Der Shop hatte bereits nach seiner Eröffnung vor einigen Monaten für Aufregung und heftige Kritik in Braunau – der Geburtsstadt Adolf Hitlers – gesorgt. Der Inhaber des Ladens habe den Vermieter nicht über die Modemarke, die der führt, informiert, so Andreas Maislinger vom Auslandsdienst in einer Presseaussendung. Ihn stimmt ein Urteil aus Deutschland optimistisch: In Berlin habe das Gericht in einem ähnlichen Fall den Mietvertrag wegen „arglistiger Täuschung“ für nichtig erklärt. Der Verein „Österreichischer Auslandsdienst“, der im Fall einer Räumung in das Lokal einziehen soll, bietet seit 1992 Zivildienstpflichtigen die Möglichkeit, alternativ einen Sozial-, Friedens, oder Gedenkdienst auf der ganzen Welt zu leisten. Letzterer befasst sich mit den Opfern des Nationalsozialismus mit besonderer Berücksichtigung jüdischer Verfolgter. Verbote in Deutschland Die Marke „Thor Steinar“ ist nach Angaben des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung unter Rechtsextremen weit verbreitet. Der Name soll auf den nordischen Donnergott Thor und auf Felix Steiner, General der Waffen-SS, anspielen. In Deutschland sind die Textilien mit altdeutschen Schriftzeichen und nordischen Symbolen mittlerweile in den Stadien mehrerer Bundesliga-Vereine und im Bundestag verboten, Norwegen will wegen der missbräuchlichen Verwendung seiner Flagge und norwegischer Ortsnamen vor Gericht zu ziehen. Geschäftsmann aus Dubai übernimmt Marke Pikantes Detail: Laut Medienberichten wurde die Marke kürzlich von einem Geschäftsmann aus Dubai übernommen. Seither soll es zahlreiche Boykott-Aufrufe aus rechtsextremen Kreisen geben.

Projekt Details

  • Datum 14. Juni 2016
  • Tags Pressearchiv 2009

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