Projekt Beschreibung
www.donbosco.at, 12.01.2013
SOZIALDIENST IM AUSLAND MUSS BLEIBEN!
Jugend Eine Welt fordert Beibehaltung und Ausfinanzierung des Zivilersatzdienstes.
Unabhängig vom Ausgang der Volksabstimmung über den Fortbestand der allgemeinen Wehrpflicht fordert Jugend Eine Welt gemeinsam mit dem Österreichischen Auslandsdienst eine rasche Lösung für Sozialdienste im Ausland. Diese müssten erhalten bleiben und bessere Rahmenbedingungen bekommen, fordert Jugend Eine Welt-Vorstandsvorsitzender Reinhard Heiserer am Donnerstag in einer Aussendung.
Verantwortung gegenüber der Welt
Jährlich leisten rund 100 junge Männer ihren Zivilersatzdienst im Ausland. Sie engagieren sich u.a. in Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus, in Friedenstätten oder wie bei Jugend Eine Welt im Rahmen von internationalen Kinder- und Jugendprojekten. „Die Zivilersatzdiener nehmen für unseren Staat eine Verantwortung wahr, nämlich jene gegenüber der Welt“, betont Heiserer, der die Zivilersatzdiener zugleich als wichtige Botschafter des Landes bezeichnet.
Wie es im Falle einer Wehrpflicht-Abschaffung mit den sogenannten „Auslandsdiensten“ weitergeht, sei momentan noch ungeklärt. Jugend Eine Welt fordert gemeinsam mit dem Verein Österreichischer Auslandsdienst eine Beibehaltung des Zivilersatzdienstes. „Wir sind für einen Sozialdienst, der so gestaltet ist, dass die jungen engagierten Menschen nicht zusätzlich finanziell draufzahlen.
Deshalb setzen wir uns für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Freiwilligendienste im Ausland ein“, so Heiserer.
Unter diesen Rahmenbedingungen versteht der Jugend Eine Welt-Vorstandsvorsitzende etwa mehr geförderte Plätze, eine Anrechenbarkeit für spätere Berufsausbildungen, die sozialversicherungsrechtliche Absicherung der Freiwilligen oder den Erhalt der Familienbeihilfe für die Zeit des Freiwilligendienstes.
Die letzten zwei Punkte seien zwar durch das Freiwilligengesetz geregelt, allerdings wurde bisher aufgrund der strengen Kriterien noch keine österreichische Organisation, die Auslandseinsätze anbietet, als Trägerorganisation anerkannt.
Einsätze nicht ausfinanziert
Zur Zeit werden die Sozialdienste im Ausland von verschiedenen Ministerien gefördert. Je nachdem, ob es sich um einen Zivilersatzdienst oder um einen freiwilligen Sozialdienst im Ausland handelt, liegt die Zuständigkeit entweder beim Innen- oder Sozialministerium. Freiwilligeneinsätze werden auch von der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit unterstützt. „Leider sind die Einsätze trotzdem nicht ausfinanziert, sodass die jungen Menschen auch in ihre eigene Tasche greifen müssen, um sich den Sozialdienst zu finanzieren. Die Frage, ob der Vorschlag von Bundesminister Hundstorfer, ein Freiwilliges Sozialjahr mit rund 1.300 Euro pro Monat einzuführen, auch für die Sozialdienste im Ausland gültig wäre, ist noch unklar“, bemängelt Jugend Eine Welt.
Österreichweit gibt es 25 staatlich anerkannte Trägerorganisationen, die Auslandsdienste als Gedenk-, Sozial- oder Friedensdienst vermitteln. Mit Jugend Eine Welt sind jährlich etwa 20 Zivilersatzdiener und 20 Freiwillige im Einsatz. Die jungen Männer und Frauen leisten zwölf Monate Sozialdienst in Don Bosco Projekten in Afrika, Asien oder Lateinamerika. Insgesamt hat Jugend Eine Welt in den vergangenen 15 Jahren über 400 jungen Österreicher einen Einsatzplatz vermittelt und sie auf ihren Einsatz vorbereitet.
Projekt Details
- Datum 6. Juli 2016
- Tags Pressearchiv 2013