Wien (OTS/ÖVP-PK) - Der Sozialarbeit kommt in Österreich ein
wichtiger Bereich zu und betrifft ein breites Spektrum an Menschen -
von den Kleinsten bis zur älteren Generation. Die heutige
Veranstaltung ist eine guter Anlass, die Arbeit in Sozialberufen
hervorzuheben. Das stellte heute, Freitag, ÖVP-Familiensprecherin
Abg. Ridi Steibl anlässlich einer Veranstaltung zum Thema
"Sozialarbeit: Sozialpolitik in der Praxis" im Parlament fest, bei
der sie am Nachmittag an einer Podiumsdiskussion teilnimmt.
Steibl verwies im Vorfeld der Podiumsdiskussion auf die in Österreich
angesiedelten 390 Familien- und Partnerberatungsstellen von
unterschiedlichsten Trägerorganisationen, die aus dem Budget des
Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend gefördert
werden. "Neben der Beratung in Krisensituationen im Sinne einer Hilfe
zur Selbsthilfe bieten diese Stellen auch umfassende Information und
präventive Aufklärungsarbeit an.". Hauptthemen nehmen dabei
Erziehung, Kinderbetreuung, Schule, Ablösung von Kindern (16 Prozent)
ein, gefolgt von Paarkonflikten oder Hilfe bei Trennung, Scheidung,
Besuchsrechts- oder Unterhaltsproblemen.
"Geförderte Familienberatungsstellen sind in allen Bezirken
Österreichs vorhanden. Auf 22.500 Österreicherinnen und Österreicher
kommt derzeit im Durchschnitt eine Familienberatungsstelle. Die
Anzahl der Beratungen pro Jahr hat sich von 1988 (200.000) auf 2008
(493.000) mehr als verdoppelt", hob Steibl den Bedarf an dieser
Unterstützung hervor.
Ein wichtiger Faktor im Sozialbereich komme auch der
Freiwilligenarbeit zu. 43,8 Prozent der österreichischen Bevölkerung
ab 15 Jahren leisten in irgendeiner Form Freiwilligenarbeit. "Das
Freiwilligengesetz stellt erstmals ein rechtliches Instrument zur
Förderung von freiwilligem Engagement dar und regelt die
Rahmenbedingungen für das Freiwillige Sozialjahr, das
Umweltschutzjahr und den Gedenkdienst sowie den Friedens- und
Sozialdienst im Ausland", zeigte sich die Abgeordnete zufrieden.
Maßnahmen gegen Armut
Diese Regierung setzt sich auch dafür ein, strukturelle Armut und
Ausgrenzung zu verhindern. "Frauen sind sicher stärker von Armut
gefährdet als Männer. Deshalb liegt eine Maßnahme zur Armutsreduktion
darin, die noch immer bestehende Einkommensschere zu schließen. Doch
auch bei der Ausbildung muss man ansetzen. Laut Frauenbericht 2010
verdienen Frauen für die gleiche Arbeit noch immer um bis zu 18
Prozent weniger als Männer und leisten zwei Drittel der unbezahlten
Arbeit. Abhilfe soll hier etwa die beschlossene Einführung von
anonymisierten Einkommensberichten schaffen. Mit diesen
Einkommensberichten soll das Bewusstsein für diese ungerechte
Differenz zwischen Frauen und Männerentlohnung geschaffen werden", so
Steibl.
Auch in Familien werde viel investiert. "Denn wer sich für Kinder
entscheidet, darf nicht an die Armutsgrenze kommen", hob Steibl die
verschiedenen Varianten des Kinderbetreuungsgeldes hervor. Außerdem
wurde die Zuverdienstgrenze beim einkommensabhängigen
Kinderbetreuungsgeld und der Beihilfe zum pauschalen
Kinderbetreuungsgeld von 5.800 Euro auf 6.100 Euro erhöht, um den
unselbständig erwerbstätigen Eltern neben dem Bezug des
Kinderbetreuungsgeldes weiterhin eine geringfügige Beschäftigung zu
ermöglichen. Familienminister Mitterlehner habe mit der Sanierung des
Familienlastenausgleichsfonds bereits eine nachhaltige Entscheidung
getroffen, um die Unterstützung für Familien auf gesunde Beine zu
stellen.
Auch die Mindestsicherung stelle eine wichtige Hilfe für jene dar,
die wirklich Hilfe benötigen. Ziel der Mindestsicherung sei es aber,
die Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen. "Denn Beschäftigung
ist das beste und wirksamste Mittel gegen Armut", so Steibl.
Bei der Jugendarbeitslosigkeit hatte im Jänner europaweit nur
Deutschland mit 7,8 Prozent einen niedrigeren Wert als Österreich
(8,9 Prozent). Trotzdem müssten in diesem Bereich noch weitere
Maßnahmen gesetzt werden, um jungen Leuten eine Jobmöglichkeit zu
bieten. Dabei ist vor allem gute Ausbildung wichtig, wies Steibl
darauf hin, dass das Arbeitslosigkeitsrisiko für Personen ohne
Berufsausbildung dreimal höher als der Durchschnitt sei.
Auf zahlreiche erfolgreiche Projekte vor allem zur Unterstützung von
Migranten kann Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz verweisen.
Steibl hob etwa den ebenfalls bereits beschlossenen
AMS-Migrantenindex hervor, mit dem es möglich sei, Migrantinnen und
Migranten für die Integration in den Arbeitsmarkt besser zu betreuen.