Projekt Beschreibung
LA Holocaust- Museum zeichnet Österreicher aus
Der Politologe Maislinger gründete Vereine für Freiwilligendienst an Holocaust-Gedenkstätten
Wien (APA) – Der Gründer von internationalen Freiwilligendiensten an Holocaust-Gedenkstätten, der Österreicher Andreas Maislinger, wird für sein Lebenswerk vom Los Angeles Holocaust Museum ausgezeichnet. Damit soll sein „zehnjähriger Kampf“ für die Einrichtung eines österreichischen Holocaust-Gedenkdienstes ausgezeichnet werden, wie es in einer Ausendung des Museums am Samstag hieß. Der Preis wird offiziell am 8. November übergeben.
Der in St. Georgen bei Salzburg geborene Maislinger gründete 1992 den Verein „Gedenkdienst“ und 1998 den Verein „Österreichischer Auslandsdienst“, dessen amtierender Vorsitzender er zugleich ist. Der 54- jährige Politologe ist Verfasser zahlreicher zeitgeschichtlicher Publikationen und Seminarleiter, wie etwa der Braunauer Zeitgeschichte-Tage in Oberösterreich. Ebenso engagiert er sich in Projekten zur Förderung hochbegabter Kinder. Er wurde mit der Verdienstmedaille des Landes Tirol und dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Der Verein Gedenkdienst ist nach eigenen Angaben eine politisch unabhängige Organisation, die sich mit den Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen auseinandersetzt. Seit 1992 entsendet der Verein Freiwillige in Länder, in denen Nazis und ihre Helfer Verbrechen begingen, oder in denen Überlebende heute leben.
Die jungen Österreicher betreuen während ihres einjährigen Dienstes Jugendliche, pflegen alte Menschen oder arbeiten in Archiven und Museen. Männern wird ihr Einsatz laut Vereinsangaben von der Republik Österreich als Ersatz für den Zivildienst weitestgehend finanziert, Frauen haben demnach die Möglichkeit, einen freiwilligen Dienst im Rahmen des European Voluntary Service (EVS) abzuleisten.
Der Verein Österreichischer Auslandsdienst ist eine vom Innenministerium anerkannte Trägerorganisation, die zivildienstpflichtigen Österreichern eine zwölfmonatige Alternative zum ordentlichen Zivildienst im Inland anbietet. Dieser kann in den Sparten Gedenkdienst, Sozialdienst und Friedensdienst abgeleistet werden, wie im Internetauftritt des Vereins zu lesen ist.
Der Gedenkdiener befasst sich demnach mit den Opfern des Nationalsozialismus mit besonderer Berücksichtigung jüdischer Verfolgter. Die Arbeit an den zahlreichen Holocaust-Gedenkstätten auf der ganzen Welt besteht hauptsächlich aus der Gestaltung und Organisation von Führungen und Vorträgen an Universitäten und Schulen sowie Gesprächen mit Zeitzeugen und deren Dokumentation, um ihre Erfahrungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Projekt Details
- Datum 14. Juni 2016
- Tags Pressearchiv 2009