Projekt Beschreibung
Pinzgauer Nachrichten 16. August 2001 |
Junger Uttendorfer macht Auslandsdienst in Indien – Menschen helfen und dabei fürs Leben lernen! Das „Angebot„ ist nicht auf Bundesheer oder Zivildienst allein beschränkt. Der 18-jährige Uttendorfer Gerald Timelthaler hat sich für die wenig bekannte dritte Möglichkeit entschieden: Ab Jänner 2002 möchte er im südindischen Kochi/Cochin 14 Monate lang Auslandsdienst in einer Ersten-Hilfe-Station machen. Für ihn ist Auslandsdienst „eher etwas für junge Leute mit Prinzipien, die andere Werte im Kopf haben, als auf den ersten Blick offensichtlich sind„. Richtig aktuell wird es für die meisten jungen Männer mit der Stellung: Wie soll’s jetzt konkret weitergehen? Wofür soll ich mich entscheiden: Bundesheer oder Zivildienst? Dass es eine weitere Alternative gibt, muss erst noch mehr bekannt gemacht werden. Denn jeder hat auch die Möglichkeit, im Ausland seine Pflicht zu leisten. Gerald Timelthaler: „Im Simon Wiesenthal-Center in Los Angeles an der Aufarbeitung des Holocaust aktiv mitarbeiten oder Straßenkindern in der Metropole Buenos Aires ein Dach sowie Essen zur Verfügung zu stellen – das sind Slogans, die verdeutlichen, was dem jungen Österreicher statt des Dienstes in der Heimat sonst noch offen steht.„ Organisiert wird der Auslandsdienst über eine Trägerorganisation, einem Verein, der die Verbindung zur jeweiligen Stelle im entsprechenden Land hat. Die meisten Kontakte ins Ausland unterhält der „Verein für Dienste im Ausland„. Timelthaler fand die Arbeit in einer indischen Krankenstation am herausforderndsten und hat sich darauf gut vorbereitet. „Ich bin schon seit zirka einem Jahr im „Verein für Dienste im Ausland„ tätig. Jeder sucht sich seine Aufgabe im Verein selbst aus und lässt sich einem Referat zuteilen. Das heißt, dass sich einige zum Beispiel mit der Marketingarbeit auseinander setzen, andere in Schulen fahren, um dort Vorträge zu halten. Wieder andere sind ständig auf der Suche nach interessanten Veranstaltungen in Salzburg. So wird der Teamgeist gestärkt. Außerdem ist man mit Anforderungen konfrontiert, die einen auch später im Ausland erwarten und auf die man sich so vorbereiten kann. Einmal im Monat treffen sich alle Interessenten eines Bundeslandes und Tauschen sich aus„. Zwei Mal im Jahr findet auch ein mehrtägiges Seminar statt, wo man von Vereinsobmann Dr. Andreas Maislinger zusätzliche Infos erhält. Auch bietet sich dort die Gelegenheit, mit ehemaligen Auslandsdienern ins Gespräch zu kommen und sich deren Erfahrungen schildern zu lassen. Timelthaler: „Das ganze mag recht aufwendig erscheinen, aber es ist nur zu verständlich, dass man sich einfach mehr mit der Materie auseinandersetzen muss. Schließlich verbringe ich dann 14 Monate in einem fremden Land.„ Für ihn gab es diesbezüglich nie Zweifel. „Ich glaube, diese lange Zeit – auf sich gestellt am anderen Ende der Welt – bietet Erfahrungen und Eindrücke, die ein Leben lang reichen. Der Gedanke, wirklich höchst bedürftigen Menschen helfen zu können und dabei in einem anderen Land leben zu können, gibt immer wieder Treibstoff – jetzt und in den Monaten davor.„ Ein heikles Thema ist die Bezahlung. Gerald Timelthaler weiß, dass der österreichische Staat die durchschnittliche Summe, die ein „normaler„ Zivildiener hierzulande kostet (ca. 100,000 ATS) zur Verfügung stellt. Damit ist auch die Anreise und die Unterkunft vor Ort zu begleichen. „Unterm Strich bleibt nicht viel übrig. Der Auslandsdienst ist somit eher etwas für junge Leute mit Prinzipien, die andere Werte im Kopf haben, als auf den ersten Blick offensichtlich.„ Interessenten sollten sich möglichst früh (d.h. mit ca. 17 Jahren), einem Monatstreffen anschließen, nachdem sie sich bereits auf der Homepage informiert haben. „Jeder, der sich bemüht zeigt und seine sowieso wenigen Aufgaben erledigt, bekommt auch seine Wunschstelle. Ich bin jetzt schon ein Jahr dabei, wobei sich meine Aufgabe darauf bezieht, in Zeitungen Relevantes zu Themen wie Judenverfolgung oder Projekten in der dritten Welt zu suchen. Im Jänner 2002 möchte ich dann nach Kochi in Südindien reisen, um dort meine Stelle anzutreten. „All jenen, die sich mehr informieren wollen, rate ich einen Blick auf die Homepage des „Vereins für Dienste im Ausland„ – www.auslandsdienst.at zu werfen, dort gibt’s viel zu erfahren unter anderem auch, wann das nächste Treffen stattfindet„, so der Uttendorfer Gerald Timelthaler. „Der Verein für Dienste im Ausland„ (www.auslandsdienst.at) unterhält als größte Trägerorganisation die meisten Kontakte ins Ausland. Interessenten finden auf der Homepage eine Fülle von Informationen zum Auslandsdienst, auch eine Präsentation der Stellen und wann die Stelle wieder besetzt wird. Es wird zwischen Gedenk-, Sozial- und Friedensdienst unterschieden, wobei sich Ersterer mit der Holocaust Aufarbeitung, der Zweite mit Projekten wie der Betreuung von Aids Kranken in New York oder der Mitarbeit in SOS Kinderdörfern beschäftigt und der Friedensdienst um aktive Konfliktentschärfung bemüht ist. |
Projekt Details
- Datum 4. Juli 2016
- Tags Pressearchiv 2001