Projekt Beschreibung
Gedenkdienst zahlt keinen Schilling aus
HAIMING; THERESIENSTADT (hm). Andrä Stigger leistet seit vier Monaten Gedenkdienst im tschechischen Theresienstadt. Geld hat er bisher vom österreichischen Staat dafür noch keines bekommen. Stigger muß seine Arbeit bisher um Gotteslohn verrichten. Würden ihm nicht seine Eltern finanziell unter die Arme greifen, müßte er die Arbeit an dieser Holocaustgedenkstätte schon längst abbrechen.
Grund dafür ist ein Führungsstreit im Verein „Gedenkdienst“, einer Art Vermittlungsbörse für Zivildiener, die Dienst an einer Holocaustgedenkstätte leisten. Der Verein ist handlungsunfähig, weil zwei Personen, der Innsbrucker Politologe Andreas Maislinger und der Wiener Student Sascha Kellner, die Obmannschaft beanspruchen. Bei einem Krisengipfel im September im Innenministerium wurde nun beschlossen, jenen 18 österreichischen Zivildienern, die derzeit weltweit an Gedenkstätten eingesetzt sind, „möglichst rasch“ zu helfen. Geschehen ist bisher nichts.
Der Haiminger Andrä Stigger müßte für seinen 14monatigen Gedenkdienst insgesamt 148.000 S erhalten.