Alberto Dines wird für sein Buch ausgezeichnet
Brasilianischer Journalist erhält Austrian Holocaust Memorial Award
Wien (APA) – Der brasilianische Journalist Alberto Dines erhält den „Austrian Holocaust Memorial Award“ (AHMA). Die 2006 vom Österreichischen Auslandsdienst ins Leben gerufene Auszeichnung würdigt damit dessen Buch „Tod im Paradies. Die Tragödie des Stefan Zweig“. Dines ist auch Präsident der „Casa Stefan Zweig“-Gesellschaft, die ein Museum in der letzten Wohnstätte des nach Brasilien emigrierten österreichischen Schriftstellers eröffnen wird. Die Preisverleihung findet am Mittwoch (24. Oktober) im Österreichischen Generalkonsulat in Rio de Janeiro statt.
Auch wenn der Preis nicht dotiert ist, habe sich Dines über die Nachricht „sehr gefreut“, sagte der Vorsitzende des Österreichischen Auslandsdienst Andreas Maislinger im Gespräch mit der APA. Der Österreichische Gedenkdienst, der im Rahmen des Österreichischen Auslandsdienstes Zivildienststellen an Institutionen vermittelt, die sich mit dem Holocaust auseinander setzen, wird als Beitrag zum Museumsprojekt voraussichtlich einen Gedenkdiener nach Brasilien entsenden. Trotz einiger noch auszuräumender Formalitäten „kann man davon ausgehen“, dass ab 2008 ein Österreicher in der „Casa Stefan Zweig“-Gesellschaft arbeiten werde, zeigte sich Maislinger überzeugt.
Der AHMA wird alljährlich an eine Person verliehen, die sich für das Gedenken an den Holocaust im außereuropäischen Raum einsetzt. Man wolle mehr Aufmerksamkeit für dessen Auswirkungen beispielsweise in Lateinamerika, Asien oder dem islamischen Raum erregen, so Maislinger. „Erstaunt“ sei er gewesen, als er das Buch Dines‘ gelesen habe. Dass sich ein brasilianischer Journalist in dieser Weise mit Zweig auseinander setzt, „sollte in Österreich Anerkennung finden“. Maislingers Anliegen sei es auch, mit dem diesjährigen AHMA zu zeigen, dass sich Stefan Zweig 1942 in Brasilien letztlich das Leben genommen habe, weil er vor dem NS-Österreich fliehen musste. Weiters wolle man „ein klares Zeichen“ für das Stefan Zweig-Museum in Petropolis, rund 80 Kilometer von Rio de Janeiro entfernt, setzen. Im vergangenen Jahr wurde der chinesische Historiker Professor Pan Guang mit dem AHMA ausgezeichnet.
(S E R V I C E- „Tod im Paradies. Die Tragödie des Stefan Zweig“ von Alberto Dines, übersetzt von Marlen Eckl/ Marita Buderus-Joisten, Edition Büchergilde, 2006. ISBN: 978-3-936428-64-3, 30,80 Euro)
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