Bis zum März soll feststehen, was mit dem „Hitler-Haus“ in Braunau geschehen soll, Oberösterreichische Nachrichten

17.01.2001

Projekt Beschreibung

Oberösterreichische Nachrichten 17. Jänner 2001 Bis zum März soll feststehen, was mit dem „Hitler-Haus“ in Braunau geschehen soll VON MAX HOFER BRAUNAU. Vor knapp einem Jahr ging die Grenzstadt Braunau, die als Geburtsort von Adolf Hitler nach wie vor unter permanenter kritischer „Auslandsbeobachtung“ steht, aktiv daran, ein Zeichen für die Weltöffentlichkeit zu setzen. Alle Fraktionen und der „Verein für Zeitgeschichte“ unterschrieben damals, wie ausführlich in den OÖN berichtet, eine gemeinsame Erklärung, die zum Inhalt hatte, das Hitler-Haus zu erwerben und darin eine internationale „Stätte der Begegnung und der Versöhnung“ einzurichten. Bürgermeister Gerhard Skiba (SP) rannte, bewegt vom „unerwünschten Erbe“ und der seinerzeitigen, wenig beneidenswerten Situation Österreichs, mit seiner Idee offene Türen ein. Alle waren dafür, ein weithin sichtbares Zeichen gegen Tendenzen wie Antisemitismus und Rassismus zu setzen. Sowohl aus Wien und Linz wurde breite Zustimmung signalisiert. Zu der am 9. März 2000 geplant gewesenen internationalen Pressekonferenz und einer ersten, umfassenden Projektvorstellung kam es jedoch nicht. In dem Tempo, wie es sich Bürgermeister Gerhard Skiba erhofft hatte, war das Projekt nicht zu realisieren. Das Hitler-Haus steht bekanntlich in Privateigentum. Die Besitzerin ist zwar grundsätzlich bereit, das Objekt dem Bund zu verkaufen und damit den Weg zur Errichtung eines „Hauses der internationalen Verantwortung“ freizumachen, allerdings unter der Voraussetzung, so Skiba, dass das Gebäude zuvor entsprechend saniert wird. „An der Fassade, den Fenstern und dem Dach müsste schleunigst Hand angelegt werden“, weiß auch der Braunauer Stadtchef. Er rechnet damit, dass bis zum kommenden März endgültig alles klar ist und das Projekt wie geplant angepackt werden kann. Andreas Maislinger, der Initiator der Braunauer Zeitgeschichtstage, hat längst den Auftrag erhalten, eine umfassende Verwendungsstudie zu verfassen. Voraussetzung für die Realisierung des Projekts ist für Skiba ein Ankauf des Hitler-Hauses durch den Bund bzw. durch das Innenministerium. Der Stadtchef will aus verständlichen Gründen einen völlig „sauberen und transparenten Weg“ gehen und schließt eine mögliche kommerzielle Verwertung des Objekts aus seiner Sicht aus. Skiba hofft, dass zur Realisierung der „internationalen Begegnungsstätte“ auch EU-Fördertöpfe angezapft werden können.

Projekt Details

  • Datum 5. Juli 2016
  • Tags Pressearchiv 2001

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