Alternative Auslandsdienst
Wehrpflicht ade? Vielleicht schon bald. Trotzdem wird noch immer zur Stellung gerufen, wenn der 18. Geburtstag naht. Nach dem Tauglichkeitsbescheid wählt der gewöhnliche österreichische Wehrpflichtige zwischen Bundesheer und Zivildienst:
„Dreck robben“ oder „Krankenwagenfahren„? Soweit das Klischee.
Viele junge Männer gehen nach wie vor den Weg ihrer Väter und Großväter und „drücken die 8 Monate halt durch“, ohne über den 12monatigen Zivildienst nachzudenken.
Eine Minderheit – Tendenz stark steigend – läßt sich durch die 4 zusätzlichen Monate Zwangsauflage des Staates nicht beirren und versucht mit aller Kraft zum Roten Kreuz zu kommen. Bitte Rettungsfahrer. Bloß nicht ins Altenheim.
Seit einigen Jahren gibt es nun eine – in meinen Augen – sinnvolle und attraktive Alternative: den sogenannten
Auslandsdienst; die Möglichkeit, seinen Zivildienst im Ausland abzuleisten. In nahezu allen Ländern Europas, in den USA und Kanada, Südamerika und Afrika.
Ein Haken, den ich an dieser Stelle vorwegnehmen muß, ist folgender: statt dem üblichen vollen Jahr Zivildienst kommen beim Auslandsdienst noch zwei Monate dazu.
Laßt Euch bitte nicht abschrecken !
14 Monate Auslandserfahrung wiegen mehr auf als das eine Semester, um das sich ein eventuelles Studium verzögert. Allein schon wegen der Fremdsprache, die man so nebenbei erlernt bzw. verbessert.
Es gibt drei Arten des Auslandsdienstes:
a) den Gedenkdienst
b) den Sozialdienst
und bald auch
c) den Friedensdienst.
Der Gedenkdienst bezieht sich ausschließlich auf die Geschehnisse des Dritten Reiches. Stellen für Zivildiener befinden sich in KZ-Gedenkstätten und Museen in aller Welt – wie zum Beispiel das Simon Wiesenthal Center in Los Angeles. Aufgaben der Zivildiener können sein: Archivarbeit, Museumsführer, etc.
Auslandsdiener im Sozialdienst hingegen arbeiten mit und für bedürftige Menschen (Arme, Alte, Kranke, Kinder) meist in Ländern der Dritten Welt.
Hier sind die Aufgaben weit gestreut: angefangen von praktischen Tätigkeiten wie Landwirtschaft und Hausbau, über Schulunterricht und Computerkurse bis hin zur Betreuung von Straßenkindern und Arbeit in der Verwaltung.
Den Friedensdienst, für den zwei Stellen in Israel und eine in Lateinamerika geplant (Warten auf Genehmigung im Bundesinnenministerium) sind, wird es bald als dritte Möglichkeit des Auslandsdienstes geben.
Interesse geweckt?
Lust auf mehr?
Für alle zukünftigen Wehrpflichtigen hier nun der heiße Link ins
World
Wide
Web zu dem Verein, der die Initiative „Auslandsdienst“ überhaupt erst möglich gemacht hat:
www.auslandsdienst.at („Verein für Dienst im Ausland“)
Hier finden sich alle relevanten Informationen. Schaut doch mal rein. Es lohnt sich !