Perspektiven der Sozialdienst-Vorbereitung

Benjamin Rakos ist Kandidat für einen Sozialdienst an der Casa de los Tres Mundos in Nicaragua. Er gibt einen Einblick, wie die Vernetzung der Sozialdienst-Kandidaten in unserem Verein funktioniert und berichtet vom letzten Sozialdienstseminar, das von 21. – 23. Februar 2014 stattgefunden hat. Die Vielfalt der Vorbereitung: Treffen, Konferenzen, Vernetzung, Seminare Der Österreichische Auslandsdienst ist ein Verein, der eine große Anzahl von Menschen vernetzt. In den unterschiedlichen Internetkonferenzen nimmt man Kontakt mit den verschiedensten Personen auf, seien sie Gedenkdiener, Friedensdiener oder Sozialdiener. Während der fünf Monate, die ich jetzt beim Verein bin, habe ich unzählige Namen gehört, etliche E-Mails geschrieben und war mit Menschen in Kontakt, die ich bisher nie gesehen habe. Zwar sind die monatlichen Landesreferats-Treffen eine gute Möglichkeit, zumindest einige der Namen mit Gesichtern, mit Menschen zu verbinden aber da wir Sozialdiener nur einen kleinen Anteil der Auslandsdiener ausmachen ist es für uns insbesondere wichtig, auch ein Treffen „unter uns“ zu haben, bei dem sich alle Sozialdiener einmal kennenlernen können, um Sozialdienst spezifische Themen zu besprechen und uns als Gruppe besser zu vernetzen. Genau das war das Sozialdienstseminar, welches vom 21. bis zum 23. Februar 2014 in Wien stattfand. Rollenspiele und Gruppendiskussionen Rund ein Dutzend Sozialdienst-Kandidaten trafen sich an diesem Februarwochenende in Wien. Als Seminarraum dienten die Räumlichkeiten des Österreichischen Alpenvereins. Nachdem wir uns am Freitagabend im Café „Tunnel“ bei einem gemeinsamen Abendessen kennengelernt hatten, begann das Seminar am Samstag mit einem gemeinsamen Rollenspiel. In einer Gruppendiskussion über die Förderung des Sozialdienstes verkörperten Teams von je zwei Kandidaten jeweils eine der beteiligten Parteien, deren Standpunkt zu verteidigen versucht wurde. Dabei waren von Alumni, über Sprecher des BMI, bis hin zu Vertretern der unterschiedlichen Parteien verschiedenste Akteure anwesend. Ängste und Erwartungen teilen Anschließend an diese interessante Diskussion wurden in einer sehr persönlichen Gesprächsrunde die Ängste und Erwartungen der Sozialdiener thematisiert. Für manche mag der Stellenantritt zwar noch in ferner Zukunft liegen, doch wir alle machen uns unsere Gedanken und der Austausch brachte so einige zentrale Themen hervor, die manchen von uns noch gar nicht durch den Kopf gegangen waren. Der Dialog war auch insofern sehr hilfreich, als er es uns erstmals ermöglichte in der Gruppe über Gedanken und Sorgen zu sprechen, mit denen wir ansonsten in gewisser Weise alleine wären. Die Sozialdiener als Gruppe im Verein Weiter ging es dann mit einem längeren Gespräch mit Jörg Reitmaier, Gedenkdienst-Alumnus und Geschäftsführer des Vereins, über die Identität, den Auftritt und die Organisation des Sozialdienstes. Zunächst wurde darüber gesprochen wie Gedenkdienst, Sozialdienst und Friedensdienst nebeneinander in einem Verein funktionieren können. So wurden verschiedene organisatorische Maßnahmen besprochen, beschlossen wurde die Idee, dass die allmonatlichen Sozialdienstkonferenzen von allen Sozialdienst-Kandidaten besucht werden sollten. Die Idee dahinter: Die Sozialdiener machen nur einen kleinen Teil der Auslandsdiener aus, gelegentliche gemeinsame Konferenzen erleichtern den Informationsaustausch sowie die interne Zusammenarbeit und ermöglichen ein geschlossenes Auftreten der Sozialdiener als Gruppe. Alumni-Berichte als Teil der Vorbereitung Nach einem gemeinsamen Mittagessen konnten wir dann noch dem Bericht von Paul Pichler über dessen Auslandsdienst in Auroville (Indien) lauschen – dieses spannende Erlebnis ließ uns zum Schluss noch einmal alle eintauchen in die Welt eines Sozialdieners und vollendete dadurch unser gemeinsames Seminar. Nächstes Sozialdienstseminar im Sommer 2014 Am Sonntag Morgen verabschiedeten wir uns nach einem gemeinsamen Frühstück von den meisten Teilnehmern, welche in ihre Bundesländer zurückkehrten, um anschließend noch in einer kleinen Gruppe über verschiedene andere Sozialdienstthemen zu sprechen und das Seminar noch einmal Revue passieren zu lassen. Abschließend kann man sagen: Wir freuen uns schon sehr auf das nächste Seminar, welches im Sommer und damit voraussichtlich wieder unter freien Himmel stattfinden wird!