Übersetzungsarbeiten zu “Visas to Freedom: Aristides de Sousa Mendes and the Refugees of World War II”

Hannes Breitenlechner leistet zur Zeit seinen Gedenkdienst am Los Angeles Museum of the Holocaust. Dort ist er in vielen Bereichen des Museumbetriebs beteiligt: Von der Wartung der interaktiven Ausstellungsgegenstände über die Durchführung von Events bis hin zur Mithilfe bei neuen Ausstellungen. Die neueste Ausstellung am Los Angeles Museum of the Holocaust handelt vom portugiesischen Diplomaten Aristides de Sousa Mendes. Entgegen der strikten Order seiner Regierung, Juden und anderen Flüchtlingen, die aus dem besetzten Europa über Portugal flüchten wollten, keine Visa mehr auszustellen, tat Sousa Mendes genau das – und rettete damit im Mai und Juni 1940 tausenden von Flüchtlingen das Leben.
Ein Brief von Aristides de Sousa Mendes, übersetzt von Harris Maneka an der Casa Stefan Zweig.

Ein Brief von Aristides de Sousa Mendes, übersetzt von Harris Maneka an der Casa Stefan Zweig.

Die einen Raum umfassende Ausstellung besteht aus zig Originaldokumenten, die dem Museum von der Sousa Mendes Foundation sowie dem Enkel von Aristides de Sousa Mendes auf Leihgabe gegeben wurden. Ausstellung über Aristides de Sousa Mendes - Los Angeles Museum of the Holocaust Unter den vielen Briefen, Artifakten, Büchern und natürlich auch Pässen, aus denen das Los Angeles Museum of the Holocaust eine Auswahl für die Präsentation in den Vitrinen machen musste, befanden sich auch einige Dokumente in Französisch und Portugiesisch. Für die Übersetzung derer zog das Museum die Hilfe des Österreichischen Auslandsdienstes heran.
Gedenkdiener Thomas Schobesberger bei Übersetzungsarbeiten am Congress of Local and Regional Authorities of the Council of Europe in Straßburg.

Gedenkdiener Thomas Schobesberger bei Übersetzungsarbeiten am Congress of Local and Regional Authorities of the Council of Europe in Straßburg.

Gedenkdiener Harris Maneka (Casa Stefan Zweig), Thomas Schobesberger (Congress of Local and Regional Authorities of the Council of Europe) und Matthias Mitterböck (Bibliotheque et archives de l’Alliance Israelite Universelle) übersetzten einen Brief von Sousa Mendes, Auszüge eines Tagebuchs sowie eine Publikation von Sousa Mendes und halfen damit bei der Auswahl der Texte für die Ausstellung mit.
Gedenkdiener Matthias Mitterböck an seinem Arbeitsplatz bei der Bibliotheque et archives de l'Alliance Israelite Universelle in Paris.

Gedenkdiener Matthias Mitterböck an seinem Arbeitsplatz bei der Bibliotheque et archives de l’Alliance Israelite Universelle in Paris.

Von den vielen Seiten des Tagebuchs und Sousa Mendes’ Publikation fanden sich dann nur wenige Zeilen der Übersetzung in die Ausstellung – das zeigt, wie unheimlich aufwendig der Auswahlprozess bei selbst einer Hand voll Vitrinen ist. Selbst die Organisation der Übersetzungen – was soll alles übersetzt werden, wobei ist eine Zusammenfassung notwendig, benötigt man Muttersprachler für schwierig zu übersetzende Passagen – war aufwendiger, als es das Ergebnis vermuten lässt.
Eine Publikation von Aristides de Sousa Mendes, übersetzt von Matthias Mitterböck und Thomas Schobesberger.

Eine Publikation von Aristides de Sousa Mendes, übersetzt von Matthias Mitterböck und Thomas Schobesberger.

Die Ausstellung “Visas to Freedom: Aristides de Sousa Mendes and the Refugees of World War II” läuft noch bis 1. März 2016. von Hannes Breitenlechner