Holocaust – 25 Jahre Gedenkdienst
In der Israelitischen Kultusgemeinde in Innsbruck ist diese Woche an die Gründung des österreichischen Gedenkdienstes vor 25 Jahren erinnert worden. Politikwissenschafter Andreas Maislinger hat diesen Verein ins Leben gerufen.
Vor 25 Jahren hat der Politikwissenschaftler Andreas Maislinger einen Verein ins Leben gerufen, der es Zivildienern ermöglicht, sich mit den Ursachen und Folgen des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen und Aufklärungsarbeit zum Holocaust zu leisten.
Millionen Menschen wurden umgebracht
Die Gnade der späten Geburt befreit die Nachkriegsgenerationen nicht davon, sich mit dem Holocaust auseinanderzusetzen. Rund sechs Millionen Juden wurden in der Zeit des zweiten Weltkrieges von den Nazis umgebracht, geschätzte 60.000 allein in Österreich.
„Es ist jetzt Teil unserer Kultur geworden sich daran zu erinnern, dass Millionen von Menschen ermordet wurden nur Aufgrund ihrer Herkunft“, sagt Maislinger. „Wir haben Europa zerstört und wir müssen dankbar sein, dass wir Europa wieder aufbauen dürfen und dass wir von den Alliierten befreit worden sind. Es ist Teil dieses Europas, dass wir uns an dieses Verbrechen erinnern“, sagt Politikwissenschaftler Andreas Maislinger.
Gemeinsam mit Andreas Hörtnagl und Walter Guggenberger gründete er vor 25 Jahren den Verein Gedenkdienst, um im Ausland an zentralen Orten des Holocaust und Gedenkstätten Aufklärungs- und Versöhnungsarbeit zu leisten.
Österreich nicht nur in der Opferrolle
Österreich sehe sich immer nur als Opfer, dabei seien aber viele Österreicher selbst Täter gewesen, erklärt Maislinger seine Beweggründe Auslandsdienste leisten zu können. Dies sei seit 1992 möglich.
Seit dem Vorjahr können auch Frauen einen Freiwilligendienst im Ausland leisten. Als Gedenkdienst wider das Vergessen, aber auch als Sozial- und Friedensdienst. Ein wichtiger Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung und zur Völkerverständigung. Der Einsatz dauert zwölf Monate.
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