Wien (OTS) - "Das Konzentrationslager Auschwitz wurde zum Symbol
der Entmenschlichung, Verfolgung, Misshandlung und systematischen
Ermordung von Millionen von Menschen", sagte Bundesministerin
Gabriele Heinisch-Hosek heute, Freitag, anlässlich der
Gedenkveranstaltung am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers
Auschwitz-Birkenau am Heldenplatz in Wien.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Menschen aus ganz
Europa entrechtet, verfolgt und ermordet. "Auschwitz" sei dabei zum
Symbol des Naziterrors geworden. In ihrer Funktion als
Frauenministerin wies Gabriele Heinisch-Hosek besonders auf das
ungewisse Schicksal der weiblichen Opfer hin: "Mehr als eine Million
Menschen sind in Auschwitz ermordet worden. Bis heute ist nicht klar,
wie viele Frauen ihr Leben dort gelassen haben." Genauso müsse man
sich auch der Diskussion um Täterinnen und über eine Gesellschaft
stellen, die Faschismus ermöglicht habe.
"Die heutige Gedenkveranstaltung ist der längst überfällige Beginn
einer Gedenk- und Erinnerungskultur rund um den 27. Jänner - auch und
gerade in Österreich." In einem Land, in dem im März 1938 tausende
Menschen ihre Begeisterung für den Nationalsozialismus offen
kundgetan hätten. "Umso wichtiger ist es, dass wir heute genau hier
stehen, an diesem Ort, und gemeinsam sagen: Wir sind nicht das
'andere' Österreich. Wir sind Österreich", so die Ministerin.
"Gedenken ist nicht nur Erinnerung, sondern vor allem Auftrag. Wir
stehen hier als das Österreich, das Scham und Schande empfindet, wenn
die Verbrechen des Nationalsozialismus verharmlost werden oder wenn
die Erinnerung an die Opfer verhöhnt wird. Wir stehen hier als
Österreich, das dieses Gedankengut entschieden ablehnt und das für
Freiheit, für Toleranz, für Gerechtigkeit und Solidarität steht", so
Heinisch-Hosek.
Neben Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek gedachten auch die
Bundessprecherin der Grünen Eva Glawischnig, der Bischof der
Evangelischen Kirche Michel Bünker, Oberrabiner Chaim Eisenberg, der
Präsident der israelitischen Kultusgemeinde Ariel Muzikant, die
Vizepräsidentin des ÖGB Dwora Stein, der Vorsitzende des Vereins
Gedenkdienst Adalbert Wagner, die Vorsitzende der ÖH-Bundesvertretung
Janine Wulz sowie Rudolf Gelbard, ein Überlebender des KZ
Theresienstadt, des Befreiungstages des Konzentrationslagers
Auschwitz-Birkenau.
Abschließend legten die Rednerinnen und Redner im Weiheraum gemeinsam
einen Kranz für die Opfer des Nationalsozialismus nieder.
Link: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120127_OTS0140/heinisch-hosek-gedenken-ist-nicht-nur-erinnerung-sondern-auftrag