Gedenk-, Sozial- und Friedensdienste finanziell für Frauen und Männer absichern
Das Innenministerium feierte heute gemeinsam mit den Trägerorganisationen und Zivildienstleistenden, aber auch mit den Freiwilligen, das 20 Jahre Jubiläum der
Auslandszivildienste. Begonnen hat die Auslandsarbeit für Zivildienstleistende als
Gedenkdienst im
Museum Auschwitz-Birkenau. Im Jahr 2011 gab es 110 Auslandsdienstleistende.
Im Rahmen des Auslandsdienstes verpflichten sich junge Männer für ein Jahr, fern der Heimat einen Dienst als Botschafter Österreichs im Rahmen des Wehrersatzdienstes in Gedenkstätten zu leisten, mit Waisenkindern oder in der Landwirtschaft zu arbeiten.
„Die engagierte Arbeit der Trägerorganisationen, der einzelnen Engagierten und der Zivildienstleistenden muss gewürdigt und anerkannt werden. Für uns Grüne ist jedoch dieses Jubiläum nicht nur ein Tag der Rückschau, es ist vor allem ein Tag, der die zukünftige Ausrichtung und die Finanzierung der Auslandsdienste im Blickfeld hat. Das große Manko im Auslandsdienst ist die fehlende Möglichkeit für Frauen, diesen Dienst leisten zu können. Nur Männer im Rahmen ihrer Zivildienst-Pflicht haben die Möglichkeit, entsendet zu werden.
Frauen haben dies ausnahmslos freiwillig und unter prekären Verhältnissen zu leisten“, kritisiert die Zivildienstsprecherin der Grünen,
Tanja Windbüchler-Souschill und fordert daher „die Öffnung des Auslandsdienstes, der finanziell abgesichert und für alle Engagierten gesetzlich geregelt ist, auch für Frauen.“
Die Annahme von Innenministerin Mikl-Leitner, dass bei einer etwaigen Abschaffung der Wehrpflicht die wichtigen Dienste im Ausland auch wegfallen würden, sieht Windbüchler-Souschill nicht: „Schon jetzt sind die Anmeldungen von Männern und Frauen für Gedenk-, Sozial- und
Friedensdienste so hoch, dass keine Sorgen bestehen, dass diese Dienste nicht besetzt werden. Mit einer finanziellen und rechtlichen Absicherung wird den so wichtigen Dienstleistenden weit mehr geholfen, als mit der allgemeinen Wehrpflicht.“
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http://www.gruene.at/frieden_sicherheit/artikel/lesen/85861/