Umgang des Vereins Österreichischer Auslandsdienst mit COVID-19 für den Jahrgang 2020 und Veranstaltungs-Jahresplan für 2020/2021

Viele der Auslandsdiener*innen des Jahrgangs 2020 wurden von der Corona-Pandemie betroffen. Dies kam in erster Linie durch Einreisebeschränkungen bzw. die Unmöglichkeit ein Visum für das geplante Einsatzland oder einen Flug in das Land zu buchen, zum Ausdruck.

Als Verein mussten wir entscheiden, wie wir damit umgehen und wie wir den betroffenen Auslandsdiener*innen helfen. Das Leitungsteam des Vereins kam zu folgendem Entschluss: Ziel ist es, jeder/m Auslandsdiener*in der / die über uns ins Ausland gehen möchte, einen Auslandsdienst zu ermöglichen, auch wenn dies bedeutet, dass das Einsatzland für manche sich ändern wird.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzten wir die folgenden 2 Schritte:

1. Bestehende Einsatzstellen, in denen zu Zeiten von Corona wahrscheinlich doch ein Dienstantritt möglich sein wird, zu fragen, ob sie weitere Auslandsdiener*innen aufnehmen können. Also ob sie „extra-Auslandsdiener*innen“, mehr als ursprünglich geplant, aufnehmen können.
2. Neue Einsatzstellen aufzubauen / zu beantragen und noch für heuer den Bescheid vom Sozialministerium – und damit die Berechtigung Auslandsdiener*innen zu entsenden – zu erhalten.

Von Corona betroffen waren durchaus viele Auslandsdiener*innen. Nach dem Stand von Anfang September 2020 scheint die Lage so zu sein, dass alle europäischen Einsatzländer (inklusive Russland) unsere Auslandsdiener*innen empfangen. Darüber hinaus sind jedoch ausschließlich 2 Länder möglich: Kanada und Costa Rica. Alle Auslandsdiener*innen die geplant hatten, in andere Länder zu reisen, konnten / können nicht einreisen.

Nach dem derzeitigen Stand ist die Anzahl der betroffenen Auslandsdiener*innen für die eine Alternative zur ursprünglich geplanten Einsatzstelle arrangiert werden musste 24. Für 24 Kandidat*innen mussten / müssen wir einen Alternativplatz finden.

Unsere Strategie zur Generation neuer Dienstplätze für diese Gruppe scheint aus heutiger Sicht erfolgreich gewesen zu sein.

Durch unsere Strategie 1 – bestehende Einsatzstellen um extra-Plätze anfragen – konnten wir 12 neue Dienstplätze generieren.

urch unsere Strategie 2 – neue Einsatzstellen beantragen – konnten wir – bis jetzt – 11 neue Einsatzstellen hinzugewinnen. Bis Ende des Jahres glauben wir mindestens 3 weitere Dienstplätze hinzugewonnen zu haben. Durch Flexibilität seitens der Auslandsdiener*innen und durch die Beantragung interessanter neuer Einsatzstellen, schaffen wir es folglich tatsächlich alle geplanten Auslandsdienst-Kandidat*innen zu entsenden.

Falls alles nach Plan läuft wird der Verein Österreichischer Auslandsdienst im Jahr 2020 59 Personen ins Ausland schicken, nur eine Person weniger als im Jahr 2019. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und dem Bedarf an Flexibilität die wir zu Tage legen mussten, stufen wir dies als einen großen Erfolg ein.

Bemerkenswert ist, dass der Verein heuer so viele Friedensdienst-Stellen wie noch nie zuvor beantragt hat. Der Friedensdienst des Vereins Österreichischer Auslandsdienst befindet sich ergo in Aufbau. Hinzugekommen sind folgende Stellen (nicht alle für 2020 relevant / besetzbar):

• Beijing International Peace Culture Foundation, Peking, China
• Dayton International Peace Museum, Dayton, Ohio, USA
• Bertha von Suttner Friedensstiftung, Den Haag, Niederlande
• Act 4 Transformation Caucasus Office, Tibilisi, Georgien
• Centre for Peace, Nonviolence and Human Rights, Osijek, Kroatien

Weitere Friedensdienst-Partnereinrichtungen sind in Planung.

In diesem Jahr neu hinzugewonnene Länder sind:

Niederlande, Georgien, Kroatien, Schweiz und Südafrika

Auch ist erwähnenswert, dass der Verein Österreichische Auslandsdienst voraussichtlich heuer noch offiziell Partner der Europäischen Union und des Europäischen Parlaments werden wird. Bis Ende des Jahres werden wir voraussichtlich eine Kooperation mit dem Haus der Europäischen Geschichte – eine Initiative des Europäischen Parlaments und betrieben von der Europäischen Union – in Brüssel haben, die jährlich bis zu 2 Auslandsdiener*innen von uns aufnehmen werden. Dies könnte die prestigeträchtigste Partnerschaft des Vereins werden.

In puncto Vereinsprojekte finden im Jahr 2020/21 planmäßig folgende von Corona unbeirrten Veranstaltungen statt:

1. Austrian Holocaust Memorial Award an Dušan Stefančič
2. Auslandsdiener*in des Jahres
3. Gedenkdienst Area-Tage in Linz
4. Sozialdienst Area-Tage in Wien
5. Friedensdienst Area-Tage in Braunau am Inn
6. Studienfahrt nach Polen (Krakau – Auschwitz – Warschau – Sobibor)
7. Sozialdienst-Seminar
8. Understanding Israel Seminar

So blickt der Verein Österreichischer Auslandsdienst trotz Corona mit Zuversicht dem Jahr 2020/21 entgegen.

Wir bedanken uns aufrichtig bei allen beteiligten Personen, die den Verein so großartig machen.

 

Aktuelle Informationen zu COVID-19

Update: 27.03.2020 16:00

Tägliche Online-Konferenz zur aktuellen Situation

In der Woche vom 16. – 22. März wurde von Felix Hafner und Daniel James Schuster täglich um 17:00 eine weltweite Internet-Konferenz abgehalten. Damit hat der Verein Österreichischer Auslandsdienst völlige Transparenz über sein Krisenmanagement gewährleistet. Besonders wurde auf die Teilnahme besorgter und interessierter Eltern geachtet. Update: 17.03.2020 13:30

Versicherungsschutz

Nach Rücksprache mit der Wiener Städtischen gibt es nun die schriftliche Zusage, dass der Versicherungsschutz für AuslandsdienerInnen außerhalb der EU, die sich entschieden haben vor Ort zu bleiben, weiter besteht. Die Wiener Städtische weist aber darauf hin, dass medizinisch bedingte Rückholungen durch die Tyrol Air Ambulance aufgrund von Flugverboten oder Ähnlichem nicht mehr garantiert werden können. Stand: 16.03.2020 14:00

An den Jahrgang 2019

Lieber Jahrgang 2019, wir hoffen, es geht euch trotz der unsicheren Lage soweit gut! Wir haben in den vergangenen Tagen intensiv daran gearbeitet, Informationen von Seiten des Sozialministeriums zur Fortsetzung eures Gedenk-, Sozial- bzw. Friedensdienstes zu sammeln, die wir euch hier nun zusammenstellen. Wir hoffen dadurch auch für euch persönlich, trotz der sich rasch ändernden Entwicklungen, zur Klärung der Lage beitragen zu können. Als Verein Österreichischer Auslandsdienst ist es uns ein großes Anliegen, dass für euch durch die derzeitige Pandemie so wenige Schwierigkeiten und Risiken wie möglich entstehen. Wir haben uns daher dazu entschieden, euch die Rückreise nach Österreich unabhängig von der durch das Außenministerium ausgegebenen Sicherheitsstufe freizustellen. Die Einsatzvereinbarung mit euch bleibt weiterhin aufrecht, sofern ihr insbesondere auch die Kommunikationspflichten laut Einsatzvereinbarung gegenüber dem Verein einhält.

Rechtliche Infos des Sozialministeriums:

Wie wir heute erfahren haben, ist laut Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) ab heute, 16. März, bis auf Weiteres die Rückkehr für alle Freiwilligen nach Österreich möglich ohne den Einsatz damit formal zu unterbrechen. Das gilt unabhängig von der durch das Außenministerium ausgegebenen Sicherheitsstufe bzw. unabhängig vom Status eurer Einsatzstelle. Das bedeutet, dass ihr auch nach eurer Rückreise nach Österreich weiterhin Anspruch auf Familienbeihilfe, Taschengelder, Förderung sowie gesetzliche Sozialversicherung habt. Urlaub müsst ihr euch für die Zeit eures Aufenthaltes in Österreich keinen nehmen. Die zukünftige Rückreise an die Einsatzstelle in den kommenden Wochen werden wir in Abstimmung mit dem Sozialministerium je nach Entwicklung der Lage bewerten und euch entsprechend auf dem Laufenden halten.

Was bedeutet eine Rückreise für die Anrechenbarkeit als Zivilersatzdienst?

Solange ihr euch im Zuge eures Freiwilligendiensts in Österreich aufhält und den Aufforderungen des Vereins wie des Sozialministeriums Folge leistet, kann der Aufenthalt in Österreich auf die Dauer des Auslandsdienstes angerechnet werden. Somit entsteht für euch, auch wenn ihr zivildienstpflichtig seid, kein Zeitverlust.

Werden mir die Kosten der Rückreise nach Österreich erstattet?

Von Seiten des Sozialministeriums ist derzeit leider keine zusätzliche Förderung für unvorhergesehene Reisekosten, die euch durch die Rückreise entstehen, möglich. Wir bitten AuslandsdienerInnen außerhalb der EU bzw. EWR, einstweilen alle Belege für entstandene Kosten (insbesondere Bordkarten, Buchungsbestätigungen, Tickets etc.) aufzubewahren. Wir wissen derzeit noch nicht, ob bzw. in welchen Fällen von Seiten der Zusatzversicherung Kosten der Rückreise erstattet werden. Wir versuchen aktuell, dies möglichst rasch in Erfahrung zu bringen. Für den Fall, dass aber Ansprüche geltend gemacht werden können, bräuchte es jedenfalls entsprechende Belege.

Was muss ich nach der Rückreise beachten?

Bitte informiert euch bei der Rückreise über die aktuellen Einreise- und Quarantänebestimmungen für Rückreisende aus eurem Einsatzland bzw. etwaigen Transitländern. Bei Unsicherheiten kontaktiert die für euch zuständige Bezirkshauptmannschaft bzw. in Städten mit eigenem Statut das Magistrat für weitere Anweisungen. Zur Eindämmung des Virus unterstützen wir die Kampagnen #flattenthecurve sowie #nachbarschaftschallenge. Wir bitten euch daher, auf soziale Kontakte, die nicht unbedingt nötig sind, zu verzichten und euch solidarisch gegenüber euren Mitmenschen zu verhalten. Bitte achtet weiterhin darauf die Hygiene-Richtlinien einzuhalten: wascht euch regelmäßig die Hände und bleibt auch wenn ihr nicht in Quarantäne seid nach Möglichkeit zuhause. Weitere Informationen zu aktuellen Maßnahmen findet ihr auf der Website des Sozialministeriums. Beachtet insbesondere die derzeit in Österreich geltenden Ausgangsbeschränkungen. Bitte arbeitet soweit möglich auch in Österreich im Home-Office weiter für eure Einsatzstelle sowie den Verein.

Ihr möchtet weiterhin im Ausland bleiben?

Prinzipiell stellen wir unseren Freiwilligen die Rückreise frei. Bitte beachtet bei eurer Entscheidung aber die Empfehlungen und Anweisungen von Seiten der österreichischen Vertretungsbehörde, des Außenministeriums und des Sozialministeriums. Bitte berücksichtigt auch den möglicherweise niedrigeren Standard im Gesundheitssystem in eurem jeweiligen Einsatzland. Zusätzlich möchten wir euch darauf hinweisen, dass für AuslandsdienerInnen außerhalb der EU bzw. des Gebietes der EWR ab Sicherheitsstufe 5 bzw. 6 (= Reisewarnung) kein Versicherungsschutz durch die Zusatzversicherung mehr besteht. Dies kann im Problemfall (z.B. Spitalsaufenthalt) zu hohen ungedeckten Kosten führen. Aktuelle Infos zur Sicherheitsstufe findet ihr auf der Website des Außenministeriums. Solltet ihr euch dazu entscheiden, im Ausland zu bleiben, schickt uns frühestmöglich eine Bestätigung eurer Eltern bzw. die Information, dass ihr das ohne eure Eltern entscheidet an buero@auslandsdienst.at sowie maislinger@aon.at.

Information durch den Verein:

Bei Fragen steht euch das Büro (buero@auslandsdienst.at, bzw. +43 660 2509476 (Felix Hafner) und +43 699 17426096 (Tobias Kohlberger))  gerne jederzeit ,auch für Eltern, zur Verfügung. Wir informieren euch laufend über weitere Entwicklungen via Podio, E-Mail und auch auf unserer Website unter www.auslandsdienst.at. Zudem organisieren wir ab heute täglich um 17:00 Uhr MEZ eine von Daniel Schuster und Felix Hafner geleitete Online-Konferenz, bei der ihr euch über Neuerungen informieren und spezifische Fragen stellen könnt. Zur Konferenz sind auch Eltern herzlich eingeladen. Die Konferenz könnt ihr täglich hier aufrufen. Alle weiteren Online-Konferenzen des Vereins finden weiterhin statt und wir bitten euch, wie gewohnt daran teilzunehmen, da diese Teil der pädagogischen Betreuung bzw. eurer Arbeit für den Verein sind. In den kommenden Wochen möchten wir, insbesondere Andreas Maislinger, auch eure Eltern bzw. andere interessierte Externe dazu einladen, an Mittwochs-Konferenzen teilzunehmen. Diesfalls bitten wir darum, eine kurze Anfrage an den Vereinsvorsitzenden Andreas Maislinger (maislinger@aon.at) zu senden.

Fazit:

Wir bitten euch, eure Entscheidung rasch zu treffen. Derzeit gibt es in den meisten Fällen noch reguläre Flüge nach Österreich. Der Flugverkehr wird jedoch nach und nach eingeschränkt und Rückholaktionen bedeuten für die österreichischen Vertretungsbehörden zusätzliche Arbeit, die derzeit anderweitig gebraucht wird. Solange ihr euch im Ausland aufhält, bleibt bitte in regelmäßigem Kontakt mit eurer lokalen Botschaft bzw. Vertretungsbehörde, um euch über Änderungen zu Rückreisebestimmungen zu informieren. Bitte informiert uns sowie eure Einsatzstelle über eure nächsten Schritte (unabhängig davon, ob ihr euch dazu entschließt, zurückzukehren oder im Einsatzland zu bleiben), auch wenn ihr euch bereits in Österreich befindet. Wir möchten wissen, wo ihr euch aufhält und wie es euch geht, um euch bei auftretenden Problemen unterstützen zu können. Bitte bestätigt uns den Erhalt dieser E-Mail (dieser Text wurde auch an alle AuslandsdienerInnen als Mail geschickt) und leitet diese zur Information auch an eure Eltern weiter. Bleibt gesund und achtet auf euch und eure Mitmenschen! Alles Gute, Felix, Daniel, Tobias (für das Büro des Vereins Österreichischer Auslandsdienst)