Anna-Hackl-Jahrgang (2018) traf sich zum Jahrgangstreffen in Linz

Von 15. bis 16. Juli trafen sich die 2018er Auslandsdienst Kandidatinnen und Kandidaten zum ersten Kennenlernen, Vernetzen und Austauschen für die geplanten Monate im Ausland. Die Vorbereitungen für einen erfolgreichen Dienst laufen bei allen zukünftigen AuslandsdienerInnen bereits auf Hochtouren. Ab August und September 2018 werden die Bewerberinnen und Bewerber ihre Tätigkeit im Ausland beginnen.

Gedenkdienstkandidatin Nina Perendi (Rom) stellt Bücher vor, die ihr bei der Vorbereitung bisher geholfen haben

Ehrlichkeit und Kommunikation Ziel des Seminars war es, innerhalb der Areas die inhaltliche Vorbereitung, persönliche Erwartungen, Wünsche und Fragen an die Monate im Ausland zu besprechen. Eine Area umfasst alle Einsatzstellen des Österreichischen Auslandsdienstes in der jeweiligen Region, also etwa Westeuropa, Nordamerika oder Südostasien. Auslandsdienstgründer und Vorstandsvorsitzender Andreas Maislinger nahm sich intensiv Zeit, um auf die Fragen der zukünftigen Gedenk-/ Sozial- oder FriedensdienerInnen einzugehen und seine persönlichen Erfahrungen und Tipps an die KandidatInnen weiter zugeben. Hilfreich waren etwa die Hinweise für eine erfolgreiche Kommunikation mit wichtigen Persönlichkeiten, wie DiplomatInnen oder ZeitzeugInnen, mit denen die KanditatInnen während ihrer Auslandsdienste zu tun haben werden. Besonders bereichernd war die Teilnahme der Auslandsdienstalumni Jakob Andreas Feldbauer (Auroville Village Action Group, Indien) und Daniel Haim (Auschwitz Jewish Center, Polen), die 2014 ihre Dienste leisteten und den zukünftigen AuslandsdienerInnen direkt Einblicke in ihre Erfahrungen geben konnten. Besonders das Thema Ehrlichkeit war Jakob Andreas Feldbauer wichtig: Auch wenn man im Ausland nicht immer alles richtig macht, so ist es essentiell, dass man sich die Fehler eingesteht und mit ihnen ehrlich und aufrichtig umgeht.

Alumnus Jakob Andreas Feldbauer berichtet über seinen Sozialdienst in Indien

Anna Hackl ist Namensgeberin für den 2018er Jahrgang Der 2018er Jahrgang wird den Titel Anna-Hackl-Jahrgang tragen. Anna Hackl (geborene Langthaler) ist eine Mühlviertler Zeitzeugin, die gemeinsam mit ihrer Familie im Februar 1945 zwei aus dem KZ Mauthausen enflohene russische Kriegsgefangene auf ihrem Hof drei Monate lang versteckte. Die Männer wurden auch dann nicht verraten, als SS und Volkssturm den Bauernhof aufsuchten. Von den mehr als 500 ausgebrochenen Häftlingen überlebten lediglich elf die eisigen Temperaturen und die stete Verfolgung durch die SS. Der Großteil der aufgegriffenen Flüchtigen wurde an Ort und Stelle erschossen. Später sollten die Ereignisse als „Mühlviertler Hasenjagd“ in die Geschichte eingehen. Zwei dieser elf Überlebenden waren die beiden Kriegsgefangenen, die durch den Mut der Familie Langthaler überlebten. Anna Hackl erlebte als damals 14-Jährige die Gräuel der Verfolgung und die mutige Geheimhaltung. Seit vielen Jahrzehnten gibt sie diese Erinnerungen in jährlich über 30 Schulen an Schülerinnen und Schüler weiter. Als Anerkennung an den Mut der Familie Langthaler trägt der Jahrgang, der 2018 entsendet wird, den Titel Anna-Hackl-Jahrgang. Verlängerung der Anmeldephase für Frauen bis 15. September 2017 Durch die Novelle des Freiwilligengesetzes wendet sich das Angebot für Gedenk-, Friedens- und Sozialdienste auch an Bewerberinnen und nicht zivildienstpflichtige Personen, es handelt sich dann um einen normalen Freiwilligendienst. Dem Österreichischen Auslandsdienst ist es ein wichtiges Anliegen sein Angebot sowohl für Männer als auch für Frauen attraktiv zu gestalten und ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis herzustellen. Daher wurde in diesem Jahr die Anmeldephase für Frauen bis zum 15.  September 2017 verlängert.